APA - Austria Presse Agentur

Nach der Schulöffnung kommt ab Montag die Matura

Nach der Öffnung der Volksschulen, AHS-Unterstufen, Neuen Mittelschulen (NMS) und Sonderschulen am vergangenen Montag stehen in der kommenden Woche die Oberstufenschulen im Fokus.

Am Montag startet die schriftliche Matura - vorerst noch mit Klausuren in den nicht zentral abgeprüften Fächern. Am Dienstag erfolgt dann der Auftakt zur Zentralmatura mit Deutsch.

Aufgrund der langen Einschränkung des Schulbetriebs durch die Corona-Pandemie sieht die gesamte Reifeprüfung heuer anders aus. Bedeutendste Änderungen bei der schriftlichen Matura: Die Wahlmöglichkeit zwischen dem Prüfungsantritt in drei oder vier Fächern entfällt - es dürfen nur Klausuren in drei Fächern geschrieben werden. Alle Schüler, welche die ursprünglich die Variante mit vier Fächern gewählt haben, mussten eines streichen. In diesem erhalten sie die Note der Abschlussklasse als Maturanote.

Für dich ausgesucht

Für alle anderen schriftlichen Prüfungsfächer gilt: Die Maturanote setzt sich zu je 50 Prozent aus der Klausurnote und der Note der Abschlussklasse zusammen. Steht man deshalb genau zwischen zwei Noten, zählt die Prüfungsnote stärker.

Das ist vom System her gewöhnungsbedürftig: Bisher war die Maturanote ganz einfach jene Note, die man auf die Prüfung erhalten hat - mit der Einschränkung, dass negative Noten mit einer Kompensationsprüfung ausgebessert werden konnten. Nun ergibt etwa ein Vierer auf die Prüfung und ein Zweier im Zeugnis der letzten Klasse einen Dreier im Maturazeugnis. Ein Einser auf die Prüfung und ein Vierer im Zeugnis führt zu einem Zweier als Maturanote.

Ein Vierer im Zeugnis und ein Fünfer auf die Klausur kann auch diesmal per Kompensationsprüfung ausgebessert werden. Sollte sich dieses neue Notenmodell bewähren, hat Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bereits angekündigt, sich auch über den nunmehrigen Haupttermin hinaus eine Kombination Klausurnote-Zeugnisnote vorstellen zu können.

Anders ist heuer auch der Ablauf der schriftlichen Matura vor Ort: Die Schüler müssen den Prüfungsraum mit Maske betreten, am ihnen zugewiesenen Sitzplatz dürfen sie diese abnehmen. Die Räume werden mindestens einmal pro Stunde für fünf Minuten gelüftet.

Dafür haben die Schüler eine Stunde länger Zeit zum Bearbeiten der Aufgaben - also im Regelfall fünfeinhalb statt viereinhalb Stunden (Deutsch: sechs statt fünf Stunden). Nicht ganz ungewohnt ist dagegen der Mindestabstand der Tische von einem Meter - auch sonst sitzen die Maturanten meist etwas weiter voneinander entfernt, wenn auch eher aus "schummelpräventiven" als epidemiologischen Gründen.

Gestartet wird die Maturasaison am 25. Mai mit den nicht-standardisierten Prüfungsgebieten, also etwa den Fachklausuren an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) oder z.B. Biologie-, Physik- oder Russischklausuren an den AHS. Am 26. Mai folgt Deutsch, am 27. Mai Englisch und am 28. Mai Mathematik. Abgeschlossen wird am 29. Mai mit Französisch/Latein/Griechisch, am 3. Juni mit Spanisch/Italienisch/Kroatisch/Ungarisch bzw. am 4. Juni mit Slowenisch.

Für viele Schüler ist nach der schriftlichen Reifeprüfung die Matura auch schon wieder gelaufen: Die mündliche Matura entfällt grundsätzlich, als Note für den mündlichen Teil wird jene des betreffenden Fachs im Abschlusszeugnis der letzten Klasse herangezogen. Wer sich verbessern will, kann aber freiwillig antreten.