APA - Austria Presse Agentur

US-Polizist nach Tötung von Breonna Taylor entlassen

Mehr als drei Monate nach den tödlichen Schüssen auf die Afroamerikanerin Breonna Taylor wird einer der an dem Einsatz im US-Bundesstaat Kentucky beteiligten Polizisten entlassen.

Der Beamte habe in mindestens 14 Fällen "extrem" gegen Regularien verstoßen, erklärte die Polizei der Stadt Louisville am Freitag zur Begründung.

Durch das "mutwillige und blinde Feuern" von zehn Schüssen in Taylors Wohnung habe der Polizeibeamte eine "extreme Gleichgültigkeit für den Wert eines Menschenlebens gezeigt", hieß es weiter Zwei weitere an dem Einsatz beteiligte Polizisten bleiben vorerst weiterhin suspendiert.

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Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor knapp einem Monat im US-Bundesstaat Minnesota und den darauffolgenden landesweiten Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus erhielt auch Taylors Fall neue Aufmerksamkeit. Diese Woche hatte etwa auch Pop-Superstar Beyoncé ("Halo") in einem offenen Brief eine Anklage gegen die drei beteiligten Polizisten gefordert.

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Die Polizei hatte aufgrund eines Durchsuchungsbefehls am 13. März offenbar ohne Vorwarnung die Tür zur Wohnung der 26 Jahre alten Notfallsanitäterin aufgebrochen. Danach kam es zu einem Schusswechsel zwischen Taylors Partner und der Polizei. Taylor wurde Medienberichten zufolge von acht Kugeln getroffen. Die Polizei hat noch keinen umfassenden Untersuchungsbericht dazu veröffentlicht.

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Die von Floyds Tod angestoßene Welle an Polizeireformen im ganzen Land setzte sich am Freitag in Colorado fort. Der Gouverneur des Bundesstaat, Jared Polis, unterschrieb ein Gesetz, das Polizisten unter anderem den Einsatz von Würgegriffen verbietet. Zudem können Beamte nun leichter für exzessive Gewaltanwendung belangt werden. Auch andere Bundesstaaten wie New York, genauso wie Städte von Minneapolis bis Washington, haben seit Floyds Tod bereits Polizeireformen beschlossen oder in die Wege geleitet.