APA - Austria Presse Agentur

Unwetter im Stubaital: Aufräumarbeiten noch immer im Gange

Nach schweren Unwettern im Stubaital (Bezirk Innsbruck Land) Freitagabend laufen die Aufräumarbeiten am Montag weiter.

Land, Gemeinden und die Wildbach- und Lawinenverbauung räumen aktuell die Geschiebebecken, um wieder "größtmögliches Fassungsvermögen zu schaffen", hieß es von Seiten des Landes auf APA-Anfrage. Am Nachmittag soll es laut ZAMG abermals zu Gewittern in der betroffenen Region kommen. Die Suche nach einem vermissten 60-jährigen Pfarrer blieb indes unterbrochen.

Suchaktion nach 60-Jährigem

Der Wasserstand sei noch zu hoch, erklärte ein Polizeisprecher der APA. Bei der Suchaktion nach dem 60-Jährigen, der vermutlich am Freitagabend in seinem Auto sitzend von den Fluten mitgerissen worden war, hatte die Wasserrettung am Samstag lediglich private Gegenstände wie eine Bibel, Dokumente und eine Visitenkarte gefunden. Die Suche soll fortgesetzt werden, wenn sich das Wasser des Ruetzbachs beruhigt hat, hieß es. Ein Teil des Fahrzeugs des Pfarrers war am Samstag in dem Bach gefunden worden. Die Wasserrettung kündigte gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" an, am Montagnachmittag einen erneuten Versuch starten zu wollen, den Geistlichen zu finden.

Vor allem die Gemeinden Fulpmes, Neustift und Mieders waren vom Unwetter betroffen. Die Geschiebebecken hatten am Freitag tausende Kubikmeter Gestein und Geröll abgefangen und dadurch weitere Vermurungen verhindert. Alleine im Geschiebebecken des Margaretenbachs in Fulpmes hatten sich nach Angaben des Landes bis zu 25.000 Kubikmeter Geschiebe gesammelt.

Errichtung eines Notweges

Neben den Räumungsarbeiten seien zudem bestimmte Gefahrenbereiche abgesichert worden, um Infrastruktureinrichtungen wie etwa Wasserleitungen vor weiteren äußeren Einflüssen zu schützen. Dazu seien etwa Holzsteinkästen als Schutzvorrichtung installiert worden. Im Oberbergtal bei Neustift war eine Straße zerstört worden. Aktuell werde dort an der Errichtung eines Notweges gearbeitet, so das Land am Montag. Die Dauer der Sperre sei aktuell noch nicht absehbar. Die Straße sei jedenfalls bis zum Ortsteil Seduck befahrbar.

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Landeshauptmann Günther Platter und Wirtschaftslandesrat Anton Mattle (beide ÖVP) hatten den Betroffenen unbürokratische Hilfe aus dem Landeskatastrophenfonds zugesagt. Der Grundsatzbeschluss befinde sich in finaler Vorbereitung und werde der Landesregierung im Rahmen der Regierungssitzung am Dienstag zur Beschlussfassung vorgelegt.

Weitere Gewitter gemeldet

Indes meldete die Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) weitere Gewitter ab Montagnachmittag vor allem nahe des Alpenhauptkamms, die zum Teil heftig ausfallen könnten: Starkregen, Sturm und teils auch Hagel seien möglich. Vor allem in den bereits vorbelasteten Gebieten südlich des Inns sei die Schadensgefahr erhöht. Nach einer kurzen Beruhigung folgt in der Nacht auf Dienstag in ganz Tirol eine Kaltfront mit Regen, der anfangs auch noch von eingelagerten Gewittern begleitet ist. Im Laufe des Dienstags ist mit einer Beruhigung zu rechnen, wobei es zeitweise zu weiteren Regenschauern kommen kann.

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Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen appellierte Elmar Rizzoli, Leiter der Abteilung Krisen- und Gefahrenmanagement des Landes Tirol, erneut an die Bevölkerung, entsprechend Vorsicht walten zu lassen und "beispielsweise nicht unbedingt notwendige Autofahrten oder Spaziergänge zu vermeiden bzw. von gefährdeten Bereichen wie Fließgewässern Abstand zu halten". Das betreffe "allen voran die bereits am Wochenende stark betroffenen Gebiete", betonte Rizzoli in einer Aussendung.