Nationalratswahl: Herbert Kickl ruft Wähler:innen zur Unterstützung auf

FPÖ-Parteichef Herbert Kickl hat bei der 1.-Mai-Kundgebung seiner Partei im voll besetzten, 5.000 Leute fassenden Bierzelt am Urfahraner Jahrmarkt einmal mehr die "Festung Österreich" propagiert.
FPÖ-Parteichef Herbert Kickl hat bei der 1.-Mai-Kundgebung seiner Partei im voll besetzten, 5.000 Leute fassenden Bierzelt am Urfahraner Jahrmarkt einmal mehr die "Festung Österreich" propagiert.

Kickl hat seine Fans aufgerufen, mit ihm "den notwendigen Weg der Veränderung zu gehen" und die FPÖ bei den Wahlen zu unterstützen. Er teilte umfassend gegen den politischen Mitbewerb aus. Bevor er Teil dieses Systems werde, gehe er lieber unter, versprach er.

Beim Einzug der drei trachtig gekleideten Hauptakteure Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner, EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky und Kickl, die - so ein Vorredner - "wie Rennpferde in der Box" auf ihren Auftritt gewartet hatten, standen fast alle der 5.000 Gäste, wohl die Hälfte fähnchenschwenkend auf den Bierbänken.

Als "Volkskanzler" wolle er das System umdrehen, denn als "Volkskanzler" sei er "Anwalt, Beschützer, erst das Volk und dann der Kanzler". Dazu brauche die FPÖ den ersten Platz bei den Nationalratswahlen. Das würden die "Einheitsparteien" nicht wollen, "weil sie selber im Mittelpunkt stehen wollen", wetterte Kickl. "Bevor ich Teil dieses Systems werde, mich biegen, brechen und erpressen lasse, da gehe ich lieber unter und das mit erhobenem Haupt". Wie seine Vorredner rief er seine Anhänger auf, im Superwahljahr an die Urnen zu gehen, "dann wirds wieder gut für Österreich" mit ihm als "Volkskanzler".

FPÖ will "frischen Wind" bringen

Die FPÖ sei die einzige Partei, "die aufseiten der österreichischen Bevölkerung steht und für euch Politik macht. Alle anderen haben euch verraten, unterdrückt, manipuliert, gespalten und werden es weiter tun". Wie ein "blauer Wirbelwind" werde er bei der Nationalratswahl "frischen Wind bringen".

"Die FPÖ ist die einzige Partei in diesem Land für leistbares Leben, Einkaufen, Wohnen und zwar seit Jahren und nicht erst seit vorgestern", wandte er sich explizit an die Journalisten. Man sei für Remigration, Freiheit, Eigentum, ein starkes Österreich, Neutralität, Frieden und "für ehrliche Wiedergutmachung im Zusammenhang mit den ganzen Corona-Schweinereien, die jetzt mehr und mehr ans Licht kommen", gegen "Regenbogenkult", "Genderwahnsinn" und "Klimakommunismus".

Wie Vilimsky lobte er das britische Modell der Remigration, was diese "deswegen können, weil sie sich herausmanövriert haben aus den Wahnsinnigkeiten der EU". Erntete er während seiner gut eine Stunde dauernden, von der John-Otti-Band musikalisch umrahmten und live vor das Bierzelt übertragenen Rede etliche "Herbert"-Sprechchöre, waren auch einzelne "Abschieben"-Rufe zu hören, wenn Ausländer und Migration das Thema waren.

Kickl lobte die "Helden der Arbeit", die Leistungsbereitschaft der Menschen in den 1970er- und 1980er-Jahren und die Politiker der damaligen Zeit, so ein Politiker des alten Schlages wolle er sein, beteuerte Kickl mit der Prioritätensetzung "Österreich zuerst". Den Leuten versprach er Erleichterungen, damit Familien nicht zittern müssten, wie sie über die Runden kommen, auch zu Lohn- und Einkommenssteuer sowie der Bewertung von Überstunden werde man sich etwas überlegen. Er wolle wieder mehr Bauern in Österreich haben und genug Polizisten, "die durchgreifen können, wenn sie auf der Straße im Dienst sind".

Haimbuchner rief auf, zur EU-Wahl zu gehen, "dort müssen wir unbedingt stärker werden" forderte er "Harry, räum' in Europa auf". Der Höhepunkt der Wahlen sei aber im Herbst. Dann gelte es, die Bundesregierung abzuwählen und selbst stärkste Partei zu werden, damit man an der FPÖ nicht mehr vorbeikönne.

Vilimsky sah viel Arbeit im Superwahljahr, "am 9. Juni von der Leyen und Co mit einem Tritt in ihren Allerwertesten aus ihrem Ämtern jagen", Nummer zwei die österreichische Bundesregierung aus dem Amt zu jagen und als drittes Mario Kunasek in der Steiermark zum Landeshauptmann zu machen. Zusammenarbeit in Europa sei nichts Schlechtes, es gelte nur die Leute auszutauschen und "eine Festung zu ziehen", so der EU-Spitzenkandidat.

Kommentare