Der Besuch Stoltenbergs war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden. Zum ersten Mal nach Kriegsbeginn hatte der Chef der Militärallianz die Ukraine am 20. April dieses Jahres besucht.
Der neue britische Verteidigungsminister Grant Shapps absolvierte unterdessen seinen Antrittsbesuch in Kiew. Dabei sicherte er der Ukraine weitere Unterstützung zu. "Wir werden unermüdlich daran arbeiten, unsere Partner zusammenzubringen, um der Ukraine dabei zu helfen, Putins illegale Invasion niederzuschlagen", schrieb Shapps am Donnerstag auf X (ehemals Twitter).
Laut Präsidentenamt in Kiew betonte Selenskyj, wie wichtig eine Stärkung der Luftabwehr sei. Dies sei vor allem mit Blick auf mögliche neue russische Luftschläge gegen die Energieinfrastruktur des Landes im Winter nötig, sagte er demnach.
Shapps teilte mit, dass die Ukraine ihre besetzten Gebiete befreie und Großbritannien dabei helfe. Er sei in Kiew, um zu erfahren, was es für den Sieg noch notwendig sei. Auch Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu wollte Pariser Medien zufolge am Donnerstag nach Kiew reisen, um dort seinen Kollegen Rustem Umjerow zu treffen. Er soll von Industriellen aus dem Verteidigungssektor begleitet werden.
In Kiew ist ein Treffen von Vertretern der Rüstungsindustrie geplant. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb am Montag auf X von mindestens 165 Rüstungsfirmen aus 26 Ländern, die an der Veranstaltung teilnehmen sollen. Die Ukraine will einer der führenden Waffenhersteller der Welt werden.
Großbritannien gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Neben Militärhilfspaketen sind seit Kriegsbeginn im Februar 2022 in Großbritannien inzwischen Zehntausende ukrainische Soldaten trainiert worden. Grant Shapps war Ende August zum neuen Verteidigungsminister ernannt wurden.