APA - Austria Presse Agentur

NATO unterstützt Tschechien im Streit mit Russland

Tschechien hat im Streit mit Russland die Unterstützung der NATO-PartnerInnen zugesichert bekommen.

"Die Verbündeten bringen ihre tiefe Besorgnis über die destabilisierenden Maßnahmen zum Ausdruck, die Russland weiterhin im euro-atlantischen Raum (...) durchführt", heißt es in einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichen Mitteilung der NATO-Staaten. Man stehe uneingeschränkt solidarisch an der Seite der Tschechischen Republik.

Tschechien hatte zuvor russische Geheimdienste beschuldigt, für Explosionen in einem Munitionslager in Vrbetice im Osten des Landes im Jahr 2014 verantwortlich zu sein. Dabei waren zwei Menschen gestorben. Ein Kremlsprecher sprach zuletzt von absurden und völlig unbegründeten Anschuldigungen und nannte die Reaktion Prags "Hysterie".

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Ausweisung von rund 60 MitarbeiterInnen geplant

Infolge des Streits wiesen beide Länder am Wochenende gegenseitig Botschaftsangehörige aus – Prag 18 RussInnen und Moskau 20 TschechInnen. Am Mittwochabend stellte Tschechien Russland zudem ein Ultimatum. Demnach muss der Kreml bis Donnerstagmittag, 12.00 Uhr, die Rückkehr aller 20 ausgewiesenen tschechischen Diplomaten in die Moskauer Botschaft ermöglichen. Andernfalls soll die Zahl der in Prag akkreditierten russischen Diplomaten auf das gleiche Maß reduziert werden.

Der neue tschechische Außenminister Jakub Kulhanek deutete an, dass eine adäquate Reaktion Tschechiens die Ausweisung von rund 60 MitarbeiterInnen der russischen Botschaft in Prag bedeuten würde. "Es wären etwa sechzig Personen. Das Ziel ist, dass es der Situation in unserer Botschaft in Moskau im Moment entspricht", sagte er Gespräch mit der Tageszeitung "Lidove noviny".