APA - Austria Presse Agentur

Nepp überzeugt von "ausgezeichnetem" Abschneiden der FPÖ

Der designierte Landesparteiobmann der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, sieht die Partei bestens gerüstet für die kommenden Urnengänge in Europa und im Bund - und ist auch überzeugt davon, dass die FPÖ bei der Nationalratswahl "ausgezeichnet" abschneiden wird. Das hat der nicht amtsführende Vizebürgermeister am Dienstag bei seinem ersten Auftritt als Chef der blauen Landesgruppe betont.

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Nepp wurde in der Nacht auf Dienstag zum Nachfolger des im Zuge der Ibiza-Affäre abgetretenen Langzeit-Parteivorsitzenden Heinz-Christian Strache gekürt. Die in dem Video dokumentierten Geschehnisse möchte er "nicht schönreden und herabspielen", betonte der Rathaus-Politiker: "Es gibt dafür keine Rechtfertigung. Für mich ist das immer noch unerklärlich, dass so etwas passiert ist."

Der künftige Obmann - endgültig gewählt wird er auf einem Landesparteitag - berichtete von "persönlich nachdenklichen Stunden" in den vergangenen Tagen: "Denn mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus verbindet mich nicht nur ein jahrelanger erfolgreicher politischer Weg, sondern auch eine Freundschaft. Daran werden auch die jüngsten Vorfälle nichts ändern."

Nepp machte in seiner Antrittspressekonferenz keinen Hehl aus seiner Skepsis gegenüber dem bisherigen Koalitionspartner ÖVP. Zur Frage, ob die FPÖ einen Misstrauensantrag gegen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) unterstützen wird, wolle er sich nicht äußern, wie er betonte. Er geißelte jedoch ebenfalls den "Machtrausch" der Volkspartei.

Aus "persönlichen" Erfahrungen mit der ÖVP als Bezirksrat oder im Landtag wisse er, dass Abmachungen nicht immer wie versprochen gehalten hätten. Er habe "kein großes Vertrauen" in "diese ÖVP", versicherte er.

Für die Wiener FPÖ legt Nepp hingegen die Hand ins Feuer. Zu den von Strache in dem Video erwähnten Vereinen könne er zwar nichts sagen, jedoch: "Ich kann ausschließen für den Bereich der FPÖ Wien, dass es irgendwelche indirekten oder direkten Zahlungen gegeben hat."

Auch dass jene inzwischen im Visier stehende Aussendung des nunmehrigen Klubchefs Toni Mahdalik der mutmaßlichen Oligarchennichte gewidmet war, bestritt er. Mahadilk hatte damals gefordert, die "politischen Seilschaften" des Unternehmers Hans Peter Haselsteiner müssten transparent gemacht werden. Nun wurden Vorwürfe laut, dies sei eine Geste des guten Willens gegen die vermeintliche Spenderin gewesen.

"Wir kennen alle den Toni Mahdalik, er hat immer in sämtlichen Ausendungen lustige Kürzel", gab der neue Wiener FPÖ-Chef zu bedenken. Denn die damalige OTS-Aussendung war mit "wer/zah/lts/chaf/ft/an" unterzeichnet. Dies sei "selbstverständlich" Haselsteiner gewidmet gewesen, schwor Nepp - der die Gelegenheit auch nutzte, um zu versichern: "Als überzeugter Demokrat hab ich natürlich größten Respekt vor freien und unabhängigen Medien." Strache hatte in Ibiza Journalisten als "sowieso die größten Huren auf dem Planeten" bezeichnet.

Dass der prominente Vorgänger künftig noch eine politische Rolle in Wien spielen könnte, glaubt Nepp laut eigenen Angaben nicht. Strache habe selbst gesagt, dass er sich aus allen Funktionen zurückziehe. Für einen Parteiaustritt Straches sehe er jedoch keinen Grund, hielt Nepp fest, sagte aber auch: "Man kann im Leben nie etwas ausschließen." Strache habe betont, dass er eine gewisse Ruhe habe möchte, um alles aufzuarbeiten.

Die Partei sei jedenfalls "personell, strukturell und organisatorisch" bestens aufgestellt, stellte er klar: "Und eins weiß ich auch, es wird in der Zukunft kein Weg an uns Freiheitlichen vorbeiführen." Man werde jedenfalls die "erfolgreiche Politik" für jene, die sich von Rot-Grün in Wien im Stich gelassen fühlen, fortsetzen, versprach er.