APA - Austria Presse Agentur

Nestle profitierte im Vorjahr von Tierfutter und Vitaminen

Nestle hat im Coronajahr 2020 vom starken Online- und Einzelhandel profitiert. Die Konsumenten deckten sich insbesondere mit Tierfutter, Kaffee und Gesundheitsprodukten ein. In der Folge wuchs der Schweizer Nahrungsmittelmulti aus eigener Kraft um 3,6 Prozent. Damit übertraf Nestle die Erwartungen der Finanzgemeinde (+3,5 Prozent). Im Schlussquartal schaffte der Hersteller von Kitkat-Schokolade, Nespresso-Kaffee und Felix-Katzenfutter ein Plus von 3,9 Prozent.

Am stärksten wurde das Wachstum im Gesamtjahr von den Purina-Heimtierprodukten angekurbelt, wie Nestle am Donnerstag mitteilte. Milchprodukte seien im hohen einstelligen Bereich gewachsen und Kaffee im mittleren einstelligen Bereich.

Als lohnende Investition erwies sich der Vertriebsdeal mit Starbucks: Der Umsatz mit den entsprechenden Produkten kletterte auf 2,7 Mrd. Franken (2,5 Mrd. Euro) und generierte 2020 einen zusätzlichen Umsatz von über 400 Mio. Franken, wie es in der Mitteilung heißt. Auch Gesundheitsprodukte legten mit zweistelligen Raten zu.

Dabei gelangen die Verkaufssteigerungen vor allem über Kanäle wie den Detail- und Onlinehandel. Die Onlineumsätze legten um fast die Hälfte zu und steuern inzwischen 12,8 Prozent zum Umsatz bei.

Dagegen litt das Außerhaus-Geschäft unter den Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie. So schrumpfte das stark von Hotels und Restaurants abhängige Wassergeschäft weiter. Erst am Mittwoch gab Nestle den Verkauf des nordamerikanischen Wassergeschäfts an die US-Finanzinvestoren One Rock Capital Partners und Metropoulos & Co um 4,3 Mrd. Dollar (3,57 Mrd. Euro) bekannt.

Der ausgewiesene Umsatz ging aufgrund der Verkäufe von Firmenteilen sowie des starken Franken indes um 7,9 Prozent auf 84,3 Mrd. Franken zurück. So hatte Nestle etwa das Hautpflegegeschäft sowie das US-Glacegeschäft verkauft.

Am Umsatz verdiente Nestle auf Stufe Betriebsgewinn 17,7 Prozent und damit etwas mehr als noch im Vorjahr mit 17,6 Prozent. In absoluten Zahlen sank entsprechend dem tieferen Umsatz und der negativen Wechselkurseffekte auch der bereinigte Betriebsgewinn um 8,3 Prozent auf 14,9 Mrd., der Reingewinn um 3,0 Prozent auf 12,2 Mrd. Franken.

Die Aktionäre sollen mit einer Dividende von 2,75 Franken pro Aktie am Gewinn teilhaben, im vergangenen Jahr hatte Nestle 2,70 Franken je Aktie ausgeschüttet.

Für das laufende Jahr erwartet Nestle eine weitere Steigerung beim organischen Umsatzwachstum in Richtung eines mittleren einstelligen Wachstums. Auch die zugrunde liegende operative Ergebnismarge solle sich "kontinuierlich moderat" verbessern. Dazu werden Steigerungen sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet.

Mittelfristig peilt Nestle weiterhin ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum an. Bei der operativen Marge soll es eine anhaltende moderate Verbesserung geben.