APA - Austria Presse Agentur

Neue Alitalia-Gesellschaft mit staatlicher Beteiligung

Die italienische Regierung hat eine Verordnung zur Gründung einer neuen Gesellschaft mit staatlicher Beteiligung unterzeichnet, die die marode Alitalia übernehmen soll. "Alitalia ITA" wird die neue Gesellschaft heißen, teilte die Regierung mit. Zu ihrem Verwaltungsratspräsidenten rückt der Ex-Geschäftsführer der italienischen Post, Francesco Caio, auf. Der Manager Fabio Maria Lazzerini wird zum Geschäftsführer ernannt, teilte die Regierung am Freitagabend mit.

"Diese Gesellschaft ist der erste Schritt in Richtung Gründung einer neuen Fluggesellschaft, die auf internationaler Ebene konkurrenzfähig sein wird. Wir schaffen die Basis für den Neustart des italienischen Flugverkehrs mit der Wahl von Managern von Spitzenniveau und größter Kompetenz", meinte Wirtschaftsminister Roberto Gualteri laut Medienangaben.

Die neue Alitalia mit staatlicher Beteiligung wird einen fünfjährigen Entwicklungsplan entwerfen. Damit sollen neue Luftfahrtallianzen gefördert und Jobs gerettet werden. "Wir sind überzeugt, dass Alitalia wieder Gewinne schreiben kann", erklärte Verkehrsministerin Paola De Micheli.

In dem von der Coronavirus-Krise belasteten ersten Halbjahr 2020 hat Alitalia einen Verlust von 427 Mio. Euro gemeldet. Das sind 250 Mio. Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2019. 3,6 Millionen Passagiere gingen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres an Bord von Alitalia-Maschinen, das sind 65 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019.

Die italienische Fluggesellschaft macht seit 2002 keinen Profit mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, scheiterten. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte dem Unternehmen in jüngerer Zeit bereits Überbrückungskredite in Milliardenhöhe gewährt.