Neue Angriffe Israels im Gazastreifen: 17 Tote
Israels Regierung hat die Vernichtung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas als Ziel ausgerufen. Im Libanon dagegen schien die am Mittwoch in der Früh in Kraft getretene 60-tägige Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz zu halten. Die beiden extremistischen Organisation sind verbündet und gehören wie unter anderem die Houthi-Rebellen im Jemen der vom Iran geführten sogenannten Achse des Widerstandes gegen Israel an.
Bei zwei getrennten israelischen Luftangriffen auf ein Haus und ein Ziel in der Nähe des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen wurden sechs Menschen getötet. Vier Menschen starben in Khan Younis im Süden, als ein israelischer Angriff ein Motorrad traf. In Nuseirat, einem der acht historischen Flüchtlingslager im Gazastreifen, flog die israelische Luftwaffe mehrere Angriffe, bei denen ein mehrstöckiges Gebäude zerstört und Straßen vor Moscheen getroffen wurden. Mindestens sieben Menschen wurden der palästinensischen Gesundheitsbehörde zufolge getötet. Laut Sanitätern sind darunter eine Frau und ein Kind.
Auslöser des seit über einem Jahr währenden Gaza-Krieges ist der Überfall der Hamas auf den Süden Israels, bei dem nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln verschleppt wurden. Im Gazastreifen sollen noch rund 100 von ihnen gefangengehalten werden, darunter der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham.
In dem durch die israelischen Angriffe weitgehend zerstörten schmalen Küstenstreifen wurden nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde rund 44.200 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet.
In Rafah, das im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten liegt, drangen israelische Panzer Anrainern zufolge noch tiefer in den nordwestlichen Teil der Stadt vor.
Monatelange Versuche, eine Waffenruhe auszuhandeln, haben kaum Fortschritte gebracht, und die Gespräche liegen nun auf Eis. Der Vermittler Katar hat seine Bemühungen ausgesetzt, bis beide Seiten zu Zugeständnissen bereit sind.
Kommentare