APA - Austria Presse Agentur

Neue Kundgebungen in Russland für Nawalny geplant

Unterstützer des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny haben für Sonntag zu neuen landesweiten Protesten in Russland aufgerufen.

Demonstrationen seien in mehr als 100 Städten geplant, teilte das Team des Oppositionellen mit. Im Zentrum der Hauptstadt Moskau sollen wegen der dort für 12.00 Uhr (10.00 Uhr MEZ) geplanten Proteste sieben Stationen der U-Bahn geschlossen werden. Zudem dürfen Geschäfte, Cafés und Restaurants nicht öffnen. Bereits am vergangenen Wochenende waren Hunderttausende Menschen in mehr als 100 Städten für eine Freilassung Nawalnys und gegen Präsident Wladimir Putin auf die Straße gegangen. Bei den beispiellosen Protesten hatte es Menschenrechtlern zufolge rund 4000 Festnahmen und viele Verletzte gegeben. Die Behörden warnten eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Aktionen.

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Zuletzt waren die russischen Behörden massiv gegen das Team des Regierungskritikers vorgegangen, um neue Proteste zu unterdrücken. Erst am Freitag wurden Nawalnys Bruder Oleg, seine Mitarbeiterin Ljubow Sobol und weitere Unterstützer zu zwei Monaten Hausarrest verurteilt. Nawalny hatte aus der Haft heraus zu den neuen Protesten aufgerufen. "Geht hinaus und fürchtet Euch nicht", schrieb er.

Nawalny war vor rund zwei Wochen direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland verhaftet worden, wo er sich fünf Monate lang von einem Giftanschlag erholt hatte. Der 44-Jährige macht Präsident Putin und den Inlandsgeheimdienst FSB für das Verbrechen verantwortlich. Putin und der FSB wiesen das zurück.