APA - Austria Presse Agentur

Die Post startet mit einer eigenen Bank am 1. April

Die Österreichische Post hat nun erste Details zu ihrem Bankangebot genannt, das am 1. April im Teilbetrieb starten wird.

Der Name des Institutes lautet "bank99", es soll für 99 Prozent der Österreicher digital und über Filialen zur Verfügung stehen. Zuerst startet das Service in den eigenbetriebenen Filialen, die Post-Partner sollen am 4. Mai folgen.

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"Werden tendenziell Standorte vieler Banken ausgedünnt, leistet die Post mit ihren knapp 1.800 bestehenden Geschäftsstellen auch zukünftig einen Beitrag zur 'Bank-Nahversorgung' im Land und bietet damit ein einzigartiges und flächendeckendes Netz in ganz Österreich", teilte das börsenotierte, teilstaatliche Unternehmen heute in einer Aussendung mit.

Das Angebot umfasst Dienstleistungen und Produkte rund um Girokonten, Zahlungsverkehr, Kreditkarten, Debitkarten und Sparprodukte. Post-Chef Georg Pölzl verspricht: "Wir werden die besten Öffnungszeiten der Branche haben." Insbesondere die ländlichen Regionen mit ausgedünnter Infrastruktur sollen profitieren.

Das Bankgeschäft der Post war lange Zeit in unruhigem Gewässer. Im Herbst 2017 kündigte der jahrzehntelange Partner BAWAG P.S.K. die Kooperation mit den Postlern auf. Pölzl gab daraufhin bekannt, dass die Post auch weiterhin Finanzdienstleistungen anbieten werde und man einen neuen Partner suche.

Dieser wurde zunächst mit der deutschen FinTech Group gefunden. Vor den Flitterwochen kam aber - ziemlich genau ein Jahr nach der Kündigung durch die BAWAG - die Trennung von den Deutschen. Als unerwünschte Mitgift blieb der Post ein 35 Mio. Euro schweres FinTech-Aktienpaket, das noch im Honeymoon gekauft wurde.

Im Frühjahr 2019 war dann die Brautsuche erfolgreich. Die Post einigte sich mit der Grazer Wechselseitigen (GraWe) und erwarb von dieser 80 Prozent der Brüll Kallmus Bank. Damit kam die Post selber zu der begehrten Banklizenz. Die Post AG brachte eine 56 Mio. Euro schwere Kapitalerhöhung ein.