APA - Austria Presse Agentur

Iran: Neue Proteste gegen Spritpreise aus 2019 und deren Opfer

In mehreren iranischen Städten sind am Dienstag Beschäftigte in einen Streik getreten, um der Proteste gegen die hohen Spritpreise 2019 und deren Opfer zu gedenken.

Auf Videos in sozialen Medien waren geschlossene Geschäfte etwa im Basar von Teheran sowie Menschenansammlungen zu sehen, die Slogans gegen die Regierung skandierten. Aus den überwiegend kurdisch besiedelten Gebieten im Norden und Nordwesten des Iran gab es ebenfalls Berichte über Ausstände, auch an Universitäten.

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Druck auf das Mullah-Regime

Die Proteste dürften den Druck auf das Mullah-Regime weiter erhöhen. 2019 waren bei Demonstrationen nach Reuters-Berichten rund 1500 Menschen im Iran getötet worden. Bei den jüngsten Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini sind in den vergangenen Wochen laut der den Aktivisten nahestehenden Nachrichtenagentur HRANA 344 Menschen getötet worden, darunter 52 Minderjährige. Demnach kamen 40 Sicherheitskräfte ums Leben, 15.820 Personen wurden festgenommen. Wegen des Vorgehens gegen die Protestbewegung im Iran hat die Europäische Union am Montag weitere Sanktionen gegen die Führung in Teheran verhängt.

Zu den sanktionierten Personen gehören auch vier Mitglieder der Einheit, die die 22-jährige Mahsa Amini wegen eines Verstoßes gegen die Auflagen für Frauen zum Tragen des Kopftuchs festgenommen hatte. Amini war nach ihrer Festnahme Mitte September gestorben, seitdem gibt es in der Islamischen Republik Proteste gegen die Führung, die ihrerseits mit Härte gegen Demonstranten vorgeht. Sanktioniert wurden nach EU-Angaben auch ranghohe Mitglieder der Revolutionsgarden und der iranische Innenminister Ahmad Vahidi.