APA - Austria Presse Agentur

Neue Vorwürfe in Johnsons "Partygate"-Affäre

Großbritanniens Ex-Premierminister Boris Johnson drohen neue Polizeiermittlungen im Zusammenhang mit der "Partygate"-Affäre. Das Cabinet Office das die Arbeit des Premierministers und der Regierung unterstützt, übergab am Dienstag zwei Polizeibeamten "neue Informationen" zu mutmaßlichen Verstößen im Corona-Lockdown. Sie seien während der Vorbereitungen für eine öffentliche Befragung zur Corona-Pandemie "ans Licht gekommen", hieß es.

Londons Metropolitan Police bestätigte den Erhalt neuer Informationen zu "möglichen Verstößen" gegen die Corona-Regeln in der Downing Street zwischen Juni 2020 und Mai 2021. Die Londoner Zeitung "The Times" berichtete zudem, die Polizei von Thames Valley gehe neuen Beweisen nach, denen zufolge es auch auf dem Landsitz des Premierministers in Chequers Regelverstöße gegeben habe.

Verschiedene Quellen teilten der "Times" mit, Johnsons Familie und Freunde seien in die angeblichen Verstöße verwickelt. Eine Johnson-nahe Quelle wies das allerdings zurück.

Der 58-Jährige war im vergangenen Juli nach einer Reihe von Skandalen nach rund drei Jahren als Premierminister zurückgetreten. 2021 war bekannt geworden, dass während der Corona-Lockdowns am Regierungssitz in Downing Street immer wieder Partys auch mit viel Alkohol gefeiert worden waren. Johnson bestritt, dass dabei gegen die von ihm selbst verhängten Corona-Regeln verstoßen wurde.

Aktuell muss Johnson vor einem Unterhaus-Ausschusses zur "Partygate"-Affäre aussagen. Dieser soll klären, ob der Ex-Premierminister die Abgeordneten im Parlament im Dezember 2021 bewusst belogen hat.