Neuer Rekord bei Corona-Neuinfektionen in den USA

Warteschlagen vor einer Teststelle in Los Angeles
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchstwert erreicht. Am Samstag wurden nach Angaben der Johns Hopkins-Universität mehr als 277.000 neue Fälle gemeldet, so viele wie noch nie.

Insgesamt infizierten sich bisher bereits fast 20,4 Millionen US-Bürger mit dem Coronavirus, die Zahl der Todesopfer liegt bei fast 350.000. Medienberichten zufolge wurde auch der legendäre US-Talkmaster Larry King (87) mit Covid-19 ins Krankenhaus gebracht.

Die USA sind das am schwersten vom Coronavirus betroffenen Land weltweit. Top- Virologe Anthony Fauci hatte kurz vor dem Jahresende gewarnt, das Schlimmste könne dem Land noch bevorstehen, da der Reiseverkehr rund um Weihnachten und Silvester die Verbreitung des Virus vermutlich weiter angetrieben haben dürfte.

Talkshow-Moderator King wird seit über einer Woche im Cedars Sinai Medical Center ins Los Angeles wegen Covid-19 behandelt, meldete dessen langjähriger Arbeitgeber CNN am Samstag (Ortszeit) unter Berufung auf Familienkreise. Der 87-jährige King leidet an Diabetes und hatte in der Vergangenheit zahlreiche Gesundheitsprobleme, darunter mehrere Schlaganfälle und Lungenkrebs. Er war 25 Jahre Gastgeber der Talkshow "Larry King Live" auf CNN, im Jahr 2010 ging er in Pension.

Das Impfprogramm in den USA leidet unterdessen unter logistischen Problemen. Bisher erhielten gut 4,2 Millionen US-Bürger eine erste Impfdosis, weit weniger als die vom scheidenden Präsidenten Donald Trump bis Ende 2020 versprochenen 20 Millionen. Immerhin wurden bereits 13,1 Millionen Dosen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna ausgeliefert.

In Europa läuft die Impfkampagne indes äußerst schleppend. So wurden im bevölkerungsreichsten EU-Staat Deutschland mit rund einem Viertel der Einwohner der USA erst 188.553 Menschen geimpft. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder brachte vor diesem Hintergrund in der "Bild am Sonntag" eine Herstellung des Vakzins "in Lizenz bei anderen Firmen in Deutschland" ins Spiel und warf der EU vor, zu wenig Impfstoff bestellt und auf die falschen Hersteller gesetzt zu haben.

Saudi-Arabien hob unterdessen nach zwei Wochen ein Einreiseverbot auf, das wegen der neuen, ansteckenderen Variante des Virus erlassen wurde. Die Sperre ende am Sonntag, meldete die staatliche Nachrichtenagentur. Allerdings bleiben Restriktionen bestehen. So müssen Personen, die sich in Ländern wie Großbritannien oder Südafrika aufhielten, mindestens 14 Tage warten, ehe sie in das Königreich einreisen.

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