APA - Austria Presse Agentur

Österreich: Hälfte der Neuinfektionen durch britische Corona-Variante

Laut AGES ist die britische Corona-Mutation für fast die Hälfte der Neuinfektionen in Österreich verantwortlich.

In Österreich wurde laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am 3. Jänner erstmals bei vier Personen die britische Variante des SARS-CoV-2-Virus (B.1.1.7) bestätigt. Mittlerweile hat sich diese Mutation stark ausgebreitet und ist aufgrund ihrer leichteren Ansteckung für fast die Hälfte der Neuinfektionen in Österreich verantwortlich. Allerdings gab es zuletzt laut Variantenbericht der AGES einen Rückgang von 61,2 auf 48,3 Prozent.

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B.1.1.7 machte Großteil der Infektionen aus

In der Kalenderwoche 9 (28. Februar bis 6. März) waren noch mehr als 60 Prozent der Corona-Infektionen der britischen Mutationen zuzuschreiben, in der Kalenderwoche 10 (8. bis 14. März) waren es nur noch 48,3 Prozent.

Allerdings machte B.1.1.7 immer noch den Großteil der Infektionen aus. Wer sich derzeit mit dem Coronavirus infiziert, hat es in den meisten Fällen mit B.1.1.7 zu tun. Die südafrikanische Variante (B.1.351) macht in Österreich nur 0,3 Prozent aus (KW10), davor waren es 0,6 Prozent (KW9).

In Deutschland beträgt der Anteil der britischen Variante laut Robert Koch-Institut (RKI) bereits über 70 Prozent, ein Grund für weiterhin verschärften Maßnahmen. Vor etwa eineinhalb Monaten waren es noch sechs Prozent. Ein Grund für die rasante Ausbreitung: B.1.1.7 ist ansteckender.

Nach neuen Studien aus Großbritannien und den USA vermehrt sich die Variante um 35 Prozent stärker als das herkömmliche Coronavirus. Eine aktuelle Studie aus der Schweiz kommt auf eine Steigerung von 50 Prozent. Erste Studien waren noch auf 50 bis 70 Prozent gekommen.

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Sterberisiko 55 Prozent höher

Zwei Studien britischer ForscherInnen kommen zudem zum Ergebnis, dass B.1.1.7 tödlicher ist als das ursprüngliche Virus. WissenschaftlerInnen der London School of Hygiene and Tropical Medicine nannten ein um mindestens 55 Prozent erhöhtes Sterberisiko. ForscherInnen der University of Exeter kamen auf ein rund 64 Prozent höheres Risiko.

Eine dänische Studie befasste sich mit Krankenhausaufenthalten nach einer Corona-Infektion. Danach erhöht B.1.1.7 die Wahrscheinlichkeit, in der Klinik behandelt werden zu müssen, um 64 Prozent.

Die gute Nachricht ist, dass eine Impfung B.1.1.7 stoppen kann. Alle in Österreich zur Verfügung stehenden Vakzine schützen laut dem deutschen RKI vor einer Erkrankung mit der britischen Variante.