APA - Austria Presse Agentur

In den Niederlanden dürfen Häftlinge keine Kriegsspiele mehr spielen

Gefangene in der Terrorabteilung einer niederländischen Strafanstalt haben sich bis vor kurzem die Zeit mit Kriegs- und Schießspielen am PC vertreiben können.

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Erst nachdem Journalisten recherchiert und Fragen gestellt hatten, seien Spiele mit Gewaltszenen aus der Sonderabteilung des Gefängnisses in Vught bei Hertogenbosch verbannt worden, berichtete die Zeitung "De Telegraaf" am Mittwoch.

Ein Justizsprecher bestätigte der niederländischen Nachrichtenagentur ANP die Angaben. Der Zeitung zufolge ging es um sogenannte Ego-Shooter-Spiele am PC, bei denen Spieler aus der eigenen Perspektive mit Schusswaffen andere Spieler oder computergesteuerte Gegner töten - darunter "Brothers in Arms – Earned in Blood" und "Halo 4". Es sei bekannt, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) derartige Spiele bei der Rekrutierung von Kämpfern benutze, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS.

Nach Angaben des Justizministeriums werden in den Niederlanden Menschen, die wegen terroristischer Straftaten verurteilt oder wegen eines entsprechenden Verdachts in U-Haft genommen wurden, in gesonderten Abteilungen von Haftanstalten untergebracht. Außer in Vught gebe es eine solche Terroristenabteilung auch in Rotterdam.