APA - Austria Presse Agentur

Niederlande legalisiert den Hanfanbau in zehn Gemeinden

Die Niederlande machen einen weiteren Schritt in Richtung der Legalisierung von Haschisch und Marihuana: Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilte, können Hanf-ZüchterInnen im Juli einen Antrag bei der Regierung stellen, um einige der berühmten "Coffee Shops" im Land legal mit den pflanzlichen Rauschmitteln zu versorgen.

Im Rahmen des Pilotprojekts wird der Hanfanbau in zehn Gemeinden legalisiert. ProduzentInnen, die an dem Projekt teilnehmen wollen, könnten sich vom 1. bis 28. Juli bewerben, berichtete das Ministerium. Die KandidatInnen müssen demnach in der Lage sein, mindestens 6.500 Kilogramm getrocknetes Hanf sowie zehn verschiedene Sorten Marihuana oder Haschisch zu produzieren. Überwacht werden soll die Herstellung sowie der Vertrieb an die "Coffee Shops" von den Gemeinden, in denen die ProduzentInnen angesiedelt sind.

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In den Niederlanden ist der Verkauf kleiner Mengen Haschisch und Marihuana bereits seit 1976 straffrei. Laut Gesetz ist es zudem jeder Bürgerin und jedem Bürger erlaubt, bis zu fünf Hanf-Pflanzen für den persönlichen Gebrauch anzubauen. Der Anbau sowie der Großhandel mit Haschisch und Marihuana ist dagegen auch in den Niederlanden verboten. Um die hohe Nachfrage nach den Rauschmitteln zu stillen, beziehen viele "Coffee-Shop"-BesitzerInnen deshalb ihre Produkte von illegalen Drogenhändlern.

Ziel des Pilotprojekts ist es, die Auswirkungen des Hanfanbaus auf die Kriminalitätsrate sowie die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu messen. Bereits vor zwei Jahren hatte die Regierung grünes Licht für das Experiment gegeben.