Donau-Nebenarm in Niederösterreich soll renaturiert werden

Ein Donau-Nebenarm in Petronell-Carnuntum (Bezirk Bruck an der Leitha) soll renaturiert werden.
Ein Donau-Nebenarm in Petronell-Carnuntum (Bezirk Bruck an der Leitha) soll renaturiert werden.

Durch die Wiederanbindung an den Hauptstrom soll die Au mit wesentlich mehr Wasser versorgt werden, was in weiterer Folge das Grundwasser anreichern soll. Das Projekt beweise, "dass die Renaturierung bei uns stattfindet, mit Hausverstand und dort, wo es Sinn macht, und ohne Diktat von Brüssel", sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Das rund sieben Kilometer lange Donau-Nebenarmsystem ist derzeit vom Hauptstrom abgetrennt und wird nur bei Hochwasser durchströmt. Das Renaturierungsvorhaben, über das auch der ORF am Dienstag berichtete, soll bis Jahresende behördlich eingereicht werden. Der Baustart ist für 2026 geplant, hieß es aus dem Büro von Pernkopf. "Erstmalig werden in einem Projekt dieser Größenordnung sowohl gewässerökologische Verbesserungen als auch Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung gemeinsam geplant und umgesetzt", wurde betont.

"Wir geben unseren Flüssen und der Natur wieder mehr Raum zurück, das ist gut für Flora und Fauna, aber hilft auch im Hochwasserfall und wie hier in Petronell hilft es auch dem Grund- und Trinkwasser", erklärte Pernkopf. "Ökologisch ist der große Vorteil, dass dieser Nebenarm wieder durchflossen wird, dass strömungsliebende Fischarten wieder die Möglichkeit haben, die Kinderstuben für Fische zu haben, und dort die Fischpopulation wieder wesentlich stärker wird", sagte viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler.

Durch dieses Projekt soll mehr Wasser in den Grundwasserbegleitstrom eingeleitet werden, erläuterte Franz Dinhobl, Geschäftsführer der EVN Wasser: "Damit steigt der Grundwasserspiegel in diesem Gebiet, und das kann dafür genutzt werden, dass wir Trinkwasser für die Bevölkerung entnehmen können."

Das Vorhaben soll von via donau, EVN und vom Nationalpark Donau-Auen umgesetzt werden. Die Kosten wurden mit rund 4,3 Millionen Euro angegeben. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sagte laut ORF, es stehe eine EU-Mitfinanzierung in Höhe von 20 Prozent in Aussicht.

Die Zustimmung von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zum Renaturierungsgesetz auf EU-Ebene hatte zuletzt fast zum Ende der türkis-grünen Koalition im Bund geführt. Der Großteil der Bundesländer, darunter auch Niederösterreich, sprach sich gegen das Gesetz aus.

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