Nigeria wählt Präsidenten - Sorgen um Sicherheit

Vorbereitung auf die Wahl
Begleitet von Spannungen und mehreren Krisen wählt Afrikas bevölkerungsreichstes Land und größte Volkswirtschaft Nigeria an diesem Samstag einen neuen Präsidenten. Erstmals seit der Rückkehr zur Demokratie 1999 hat neben den Kandidaten der zwei vorherrschenden Parteien ein dritter Bewerber Chancen auf den Sieg. Von den 220 Millionen Einwohnern haben 87 Millionen die Wahlberechtigungen abgeholt - ein Rekord. Insgesamt gibt es 18 Kandidaten.

Präsident Muhammadu Buhari (80) scheidet nach zwei Amtszeiten aus. Aussichtsreichste Kandidaten für die Nachfolge sind Bola Tinubu (70) von der Regierungspartei APC und der frühere Vizepräsident Atiku Abubakar (76) von der PDP, der bereits zum sechsten Mal antritt. Insbesondere in großen Städten und bei der Jugend beliebt ist zudem Peter Obi (61) von der Labour-Partei. Damit ist eine Stichwahl wahrscheinlich. Prognosen sind schwer. Zudem werden mehr als 400 Sitze in zwei Parlamentskammern neu gewählt.

Die Wochen vor der Wahl wurden von Sorgen um die Sicherheit überschattet. Im Norden des Landes sind bewaffnete Milizen aktiv, darunter jihadistische Terrorgruppen wie Boko Haram. Kriminelle Banden und blutige Konflikte um Land sowie Gewalt von Separatisten sorgen im Südosten für Unsicherheit. Daneben machen ein Mangel an Bargeld sowie eine Treibstoffkrise den Menschen in Nigeria zu schaffen.

Das Militär betont, dass Polizei und Armee die Wahl in allen Teilen des Landes sichern. Nigerias Grenzen bleiben am Samstag geschlossen. Bis zum Abend dürfen bis auf wenige Ausnahmen keine Autos fahren. Der Zugverkehr ist bis einschließlich Montag eingestellt.

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