APA - Austria Presse Agentur

Nordkorea kontert Kritik an Raketentests aus den USA

Nordkorea hat den USA wegen ihrer Kritik im Weltsicherheitsrat an den nordkoreanischen Raketentests eine "feindselige Provokation" vorgeworfen. "Die USA haben durch dieses Treffen eine Dummheit begangen, die wie ein Bumerang auf sie zurückkommen wird", erklärte das Außenministerium in Pjöngjang am Donnerstag.

Das Treffen habe geholfen, "eine endgültige Entscheidung über den zu wählenden Weg zu fällen", wurde ein Sprecher von den staatlichen Medien zitiert. Wie der Weg genau aussehen wird, ließ er offen. Der Sprecher dämpfte einmal mehr Hoffnungen, dass die stockenden Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm bald wieder aufgenommen werden könnten. Die USA würden über einen Dialog reden, "doch ist es offenkundig, dass die USA vor uns nichts präsentieren können, obwohl ein Dialog geöffnet werden kann", hieß es.

Die USA hatten am Mittwoch (Ortszeit) die Hand für Verhandlungen mit Nordkorea ausgestreckt. Sie setzten Pjöngjang gleichzeitig aber auch unter Druck. "Wir sind darauf vorbereitet, flexibel zu sein, aber wir können dieses Problem nicht alleine lösen", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Kelly Craft vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Auch Pjöngjang müsse sich in diesem Prozess bewegen. Die anhaltenden Raketentests Nordkoreas bezeichnete Craft als "zutiefst kontraproduktiv". Das Land riskiere, die Tür zu Friedensverhandlungen zu schließen.

Seit dem gescheiterten Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Februar in Vietnam sind die Atomgespräche nicht mehr vorangekommen. Pjöngjang drohte mit einem "neuen Weg", sollten die USA bis Jahresende keine neuen Vorschläge vorlegen. Vertreter des Landes beleidigten die Trump-Regierung zudem. In Südkorea wird befürchtet, dass das abgeschottete Nachbarland seinen selbst auferlegten Teststopp für Atombomben und Langstreckenraketen in naher Zukunft aufheben könnte.