APA - Austria Presse Agentur

Nordkorea will Sicherheitsgarantien vor atomarer Abrüstung

Nordkorea macht den Erfolg künftiger Verhandlungen mit den USA über sein Atomwaffenprogramm von Sicherheitsgarantien abhängig. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un lud US-Präsident Donald Trump nach Zeitungsangaben nach Pjöngjang ein.

Eine Woche nach einem bedingten Gesprächsangebot von Vize-Außenministerin Choe Son Hui hieß es am Montag in einer Erklärung des Ministeriums, die "kommenden Arbeitsgespräche werden eine Gelegenheit sein, die über den künftigen Weg des Dialogs zwischen Nordkorea und den USA entscheidend ist".

Die Gespräche über eine "Denuklearisierung" seien möglich, "wenn Drohungen und Hürden, die die Sicherheit unseres Systems gefährden und unsere Entwicklung behindern, jenseits aller Zweifel beseitigt sind", wurde der Leiter der für die USA zuständigen Abteilung des Ministeriums zitiert. Ein Name wurde nicht genannt.

Die Forderung der international isolierten Führung in Pjöngjang nach einer Sicherheitsgarantie ist nicht grundlegend neu. In Südkorea wurde die Erklärung als weiterer Versuch gewertet, die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Ebenso fordert Pjöngjang eine Lockerung der Sanktionen.

Neue Verhandlungen mit den USA könnten "in ein paar Wochen" erfolgen, wurde der nordkoreanische Beamte weiter zitiert. Konkreter wurde er nicht. Ob es Fortschritte gebe oder eine Krise herbeigeführt werde, hänge allein von den USA ab, hieß es. Choe hatte davon gesprochen, die Gespräche könnten Ende September stattfinden. Die USA müssten jedoch neue Vorschläge auf den Tisch legen.

US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen an der innerkoreanischen Grenze Verhandlungen auf Arbeitsebene vereinbart. Im Februar war ein Gipfeltreffen der beiden in Vietnam gescheitert. Sie konnten sich in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung durch Pjöngjang und bei den Gegenleistungen der USA nicht einigen.

Kim habe das Schreiben in der dritten August-Woche an Trump geschickt, meldete das Blatt "JoongAng Ilbo" unter Berufung auf Diplomaten. Trump hatte zwar am 9. August gesagt, er habe einen "sehr schönen Brief" von Kim erhalten. US-Vertreter hatten ein zweites Schreiben im August bisher allerdings nicht erwähnt.

Der Zeitung zufolge soll sich Kim in dem Brief zu einem Treffen mit Trump in der nordkoreanischen Hauptstadt bereit erklärt haben. Kim und Trump haben sich seit Juni 2018 drei Mal getroffen und über Nordkoreas umstrittenes Atom- und Raketenprogramm gesprochen - bisher ohne durchschlagenden Erfolg.