APA - Austria Presse Agentur

Nordkoreaner gelingt Flucht über schwer bewachte Grenze

Einem Nordkoreaner ist nach Militärangaben die Flucht über die stark befestigte innerkoreanische Grenze nach Südkorea gelungen. Der Mann sei am Mittwochmorgen, 14 Stunden nach der Überquerung der Grenze und einer groß angelegten Suche im östlichen Kreis Goseong aufgegriffen worden, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte am Mittwoch mit.

Der Mann war demnach vorher von Überwachungskameras nahe der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern gefilmt worden. Als er aufgegriffen worden sei, habe er seine Absicht geäußert, in Südkorea bleiben zu wollen, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap Militärvertreter. Das Militär gehe davon aus, dass es sich um einen Zivilisten handle. Unklar war zunächst, wie er die Stacheldrahtzäune überwinden konnte, die die Grenzlinie auf beiden Seiten absichern. Die Demarkationslinie verläuft durch eine vier Kilometer breite Pufferzone, die zum großen Teil noch vermint ist.

Für die Suchaktion wurden den Berichten zufolge die Grenztruppen in spezielle Alarmbereitschaft versetzt, die für den Fall gilt, dass möglicherweise bewaffnete Soldaten aus Nordkorea eingedrungen sind. Der Alarm sei später aufgehoben worden.

Vor der Coronavirus-Pandemie flohen aus dem weitgehend abgeschotteten Nordkorea so gut wie jedes Jahr zahlreiche Menschen vor Hunger und Unterdrückung. Dass Menschen dabei über die innerkoreanische Grenze direkt nach Südkorea gelangen, kommt eher selten vor. In den meisten Fällen fliehen Nordkoreaner über die Grenze nach China. Viele von ihnen gelangen über dritte Länder nach Südkorea.