"Es ist schon irgendwie deppert": Kogler nach NR-Wahl melancholisch
Der gab sich auf der Bühne melancholisch und meinte: "Es ist schon irgendwie deppert, gell? Also schmerzlich." Gleichzeitig sah er Hoffnung auf ein Wiedererstarken. Andere grüne Spitzenrepräsentanten hatten zuvor weit offensiveren Optimismus versprüht.
Kogler richtete sich immerhin am Einsatz von Parteimitgliedern, aber auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Klub, den Kabinetten und nicht zuletzt vom Regierungsteam auf. Froh über das Erreichte zeigte er sich dennoch keineswegs, auch wenn es "gute Mitte" im Vergleich zu früheren Wahlen sei: "Ehrlich, wir hätten uns ein besseres Ergebnis erwartet. Das muss uns Ansporn sein, es besser zu machen", meinte er: "Wir haben Grund zur Besserung. Ich auch."
Stolz zeigte er sich auf das Erreichte der grünen Regierungsmitgliedschaft, von der Stärkung der unabhängigen Justiz bis zum Umwelt- und Naturschutz samt Emissionsreduktion. "Jetzt müssen wir schauen, dass im Gegenzug die Stimme ansteigen". Kogler plädierte fürs Weiterkämpfen "in welcher Funktion auch immer". Als Ziel nannte er erneut eine Regierungsbeteiligung, schon um Rechtsextreme in der Regierung zu verhindern.
Zuvor hatten am Nachmittag und Abend Gesundheitsminister Johannes Rauch, die Wiener Spitzenkandidatin und Justizministerin Alma Zadić und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler Optimismus trotz der Niederlage versprüht. An Parteichef Kogler wurde ebenso wenig gerüttelt wie an der weiteren Regierungsbereitschaft.
Den meisten Jubel setzte es für Gewessler. "Sind wir fertig? Nein. Schmerzt dieses Wahlergebnis? Ja", sagte die Angesprochene, nahm dies aber als "Auftrag weiterzukämpfen", denn "weiterkämpfen, das können wir". Grüner Auftrag sei es, die Republik für die nächsten Generationen lebenswert zu erhalten.
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