NR-Wahl: ÖVP in Niederösterreich nur knapp auf Platz 1

In Niederösterreich hat die ÖVP bei der Nationalratswahl am Sonntag trotz ihres bisher schlechtesten Abschneidens knapp den ersten Platz verteidigt.
In Niederösterreich hat die ÖVP bei der Nationalratswahl am Sonntag trotz ihres bisher schlechtesten Abschneidens knapp den ersten Platz verteidigt.

Nur mehr 7.449 Stimmen betrug laut dem vorläufigen Ergebnis der Abstand zur zum zweiten Mal nach 2017 zweitplatzierten FPÖ, die ihr bestes Resultat erzielt hat. Die SPÖ fiel auch im Heimatbundesland von Spitzenkandidat Andreas Babler klar auf Platz drei zurück. Die Grünen wurden von den NEOS überholt.

Bei der Nationalratswahl 2019 hatte die Volkspartei in Niederösterreich 434.783 Stimmen (42,32 Prozent) erreicht, diesmal waren es 307.039 (30,13 Prozent). Damit wurde das bisher schlechteste Ergebnis von 30,61 Prozent aus dem Jahr 2013 unterboten. Das Minus im "schwarzen Kernland" fiel mit 12,19 Prozentpunkten auch deutlicher als im Österreich-Schnitt aus. Für die FPÖ hatten im größten Bundesland vor fünf Jahren 168.565 Menschen (16,41 Prozent) votiert, am Sonntag waren es 299.590 (29,40 Prozent). Der Zuwachs von 12,99 Prozentpunkten entsprach in etwa dem Verlust der ÖVP.

Die SPÖ erzielte mit 205.475 Wählerinnen und Wählern 20,16 Prozent (plus 0,24 Prozentpunkte). Das bedeutete auch in Niederösterreich, wo Babler in Traiskirchen (Bezirk Baden) als Bürgermeister zuhause ist, Platz drei - zum zweiten Mal nach 2017. Die NEOS lagen mit 8,35 Prozent (plus 0,68 Prozentpunkte), ihrem bisher besten Abschneiden in Niederösterreich, deutlich vor den Grünen, die 6,52 Prozent (minus 4,44 Prozentpunkte) erreichten.

In Wiener Neustadt, wo sich mit u.a. den Generalsekretären Michael Schnedlitz (FPÖ) und Christian Stocker (ÖVP), die als Bürgermeister-Stellvertreter bzw. Erster Vizebürgermeister auch auf der kommunalpolitischen Bühne tätig sind, mit LAbg. Rainer Spenger (SPÖ), dem Zweiten Vizebürgermeister, oder ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner, Klubobmann der Volkspartei in Niederösterreichs zweitgrößter Stadt, viel Politprominenz aus Bund und Land tummelt, hatten am Sonntag die Freiheitlichen die Nase vorne. 31,08 Prozent bedeuteten ein Plus von 9,72 Prozentpunkten. Platz zwei in der Heimatstadt von FPÖ-Landesparteichef LH-Stellvertreter Udo Landbauer ging an die SPÖ mit 24,82 Prozent (minus 0,68 Prozentpunkte). Die Volkspartei büßte exakt neun Prozentpunkte auf 22,25 Prozent ein.

In Traiskirchen stand am Sonntagabend ein Plus für die SPÖ zu Buche. Mit einem Zuwachs von 8,05 Prozentpunkten auf 39,25 Prozent blieben die Sozialdemokraten in Bablers Heimatstadt die Nummer eins. Die FPÖ legte 8,86 Prozentpunkte auf 27,82 Prozent zu. Die ÖVP büßte 12,45 Prozentpunkte auf 16,92 Prozent ein.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Freiheitlichen, Volkspartei und Sozialdemokraten gab es in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten-Land), der Wohnsitzgemeinde von FPÖ-Chef Herbert Kickl. Die SPÖ holte mit 23,54 Prozent (2019: 18,95) Platz eins. Blau mit einem Zuwachs von 8,83 Prozentpunkten auf 21,56 Prozent ging knapp vor der ÖVP ins Ziel, die 21,42 Prozent (minus 8,90 Prozentpunkte) erreichte. NEOS und Grüne lagen in Purkersdorf mit 710 bzw. 709 Stimmen und 13,40 bzw. 13,38 Prozent fast gleichauf.

Die Freiheitlichen "eroberten" in Niederösterreich acht der 20 Bezirke und eben Wiener Neustadt. Die ÖVP blieb in zwölf Bezirken und in den Statutarstädten Krems sowie Waidhofen an der Ybbs voran. Für die SPÖ blieb bei der Nationalratswahl nur in der Landeshauptstadt St. Pölten mit 27,93 Prozent (minus 1,58 Prozentpunkte) vor der FPÖ mit 26,28 Prozent (plus 10,58 Prozentpunkte) und der ÖVP mit 21,96 Prozent (minus 9,45 Prozentpunkte) die Position als Nummer eins.

Die Wahlbeteiligung in Niederösterreich ging leicht auf 79,49 Prozent zurück. 2019 hatte sie 80,63 Prozent betragen.

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