Krabbelstuben in Oberösterreich ab 1. September vormittags gratis

Kinderbetreuung ist für berufstätige Eltern wichtig
Wie bereits im November des Vorjahres angekündigt, wird in Oberösterreich die Betreuung bis 13 Uhr in Krabbelstuben ab dem 1. September gratis.

Die Nachmittagsbeiträge werden jenen im Kindergarten gleichgestellt und günstiger gestaltet, sodass abhängig von der Anzahl der betreuten Tage und dem Familieneinkommen zwischen 25 bis 128 Euro im Monat zu bezahlen sind.

Wie wird das Vorhaben finanziert?

Zur Finanzierung wird das Land die Gruppenpauschale für die Gemeinden erhöhen und dafür zehn Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung stellen, hieß es in den Presseunterlagen von Landeshauptmann Thomas Stelzer und seiner Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) anlässlich eines Krabbelstubenbesuchs in Pasching bei Linz am Donnerstag.

SPÖ OÖ fordert Rechtsanspruch

Für die SPÖ Oberösterreich reicht diese Maßnahme aber nicht aus, sie forderte erneut "einen Rechtsanspruch auf kostenlose und ganztägige Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr. Zudem erinnerte sie auf den am Dienstag von der Statistik Austria veröffentlichten Monitoring-Bericht zum Anteil an sogenannten VIF-konformen Plätzen (Angebot von mindestens 45 Stunden pro Woche, an vier Tagen mindestens 9,5 Stunden, mindestens 47 Wochen pro Jahr geöffnet). In Oberösterreich seien lediglich 40 Prozent der Plätze mit Vollzeitjobs vereinbar.

Auch der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Christoph Neumayer sprach von einem Aufholbedarf an VIF-konformen Plätze in Oberösterreich, besonders bei den Unter-Dreijährigen. Und die NEOS Oberösterreich hielten der Volkspartei vor: "Die Wahrheit ist, dass Oberösterreich unter ÖVP-Führung Schlusslicht bei der Kinderbildung ist, beim einzigen großen Standortfaktor, den das Land unmittelbar selbst gestalten kann. Kritik kam auch von den Grünen: "Wer im Jahr 2024 den Start der beitragsfreien Vormittagsbetreuung in der Krabbelstube als großen Erfolg feiert", habe wohl "großen Aufholbedarf", hieß es. Als nächster Schritt sei "die Abschaffung der Nachmittagsgebühr" nötig.

Stelzer und Haberlander hingegen verwiesen auf den mit Städte- und Gemeindebund sowie den Gewerkschaften Ende 2022 abgeschlossenen "Pakt für das Kinderland Nummer 1" zur Verbesserung im Bereich der Elementarbildung. Dieser habe u.a. "eine spürbare Ausweitung der Öffnungszeiten" gebracht, konkret ein Plus von elf Prozent bei den VIF-konformen Zeiten sowie 20 neue Krabbelstuben, so die Daten zum Frühjahr 2024. In 426 Krabbelstuben wurden 8.047 Kids betreut.

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