ÖAV: Gute Hütten-Buchungslage, Wasserversorgung als Problem

Der Bergsommer naht und die ÖAV-Hütten rechnen mit regem Besuch
Nach dem Skifahren ist vor dem Bergwandern. Die 231 alpinen Hütten des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) rüsten sich bereits für die bevorstehende Sommersaison - und die Nachfrage ist offenbar beträchtlich. Schon jetzt zeichne sich bei den Hüttenwirten eine "erfreuliche Buchungslage" ab, hieß es seitens des Alpenvereins gegenüber der APA. Etwas Kopfzerbrechen bereitet hingegen die Wasserversorgung bzw. Wasserknappheit auf so manchen Schutzhütten.

Der Alpenverein riet deshalb sowohl Wirten als auch Gästen, die jährlich zu rund einer Million die Alpenvereinshütten aufsuchen, zu einem "sorgsamen Umgang mit allen Ressourcen". Dies sei "mehr denn je das oberste Gebot." "Besonders die Wasserknappheit macht in den höheren Lagen ganz schön zu schaffen und wir sind beeindruckt, was hier Tag für Tag geleistet wird", erklärte Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora. Spätestens seit dem sehr trockenen Sommer 2022 würden sich die Probleme mit der Wasserversorgung bei manchen Alpenvereinshütten häufen.

Als Gast sollte man sich auf der Hütte stets bewusst sein, dass der sparsame Umgang mit Wasser essenziell sei. "Nur eine kurze Dusche von drei Minuten verbraucht bereits mindestens 30 bis 40 Liter Trinkwasser, welche die Hüttenwirtsleute dringend für andere Zwecke benötigen würden", appellierte ÖAV-Vizepräsidentin Doris Hallama an die Wanderer und Bergsteiger, ressourcenschonend vorzugehen.

Auch für die Wirte gebe es Möglichkeiten, sich an die Situation anzupassen. Dies habe freilich steigende Investitionskosten zu Folge, "etwa dann, wenn Toiletten auf wasserarme bzw. wasserlose System umgestellt oder die Abwasserreinigungsanlagen adaptiert werden müssen."

Was die Wasser-Lage laut den Verantwortlichen mitunter auch für die Gastronomie auf den Alpenvereinshütten heikel macht: Das Zusammenspiel zwischen Schneearmut, Gletscherrückzug bzw. der Abnahme des Schmelzwassers sowie der generellen Trockenheit. Zwar habe im vergangenen Sommer keine Hütte wegen Wasserknappheit schließen müssen, jedoch habe es eben Einschränkungen gegeben, um ausreichend Wasser für die notwendigsten Tätigkeiten zur Verfügung zu haben. Zudem komme es mitunter zu Engpässen in der Energieversorgung, da die Kleinwasserkraftwerke der Alpenvereinshütten bei Wasserknappheit zu wenig Strom produzieren, hieß es.

Weniger Sorgen bereitet dem Alpenverein ein zweites, virulentes gesellschaftliches Problem: der Personalmangel. Personalnot herrsche auf den Hütten nur fallweise. Für den heurigen Sommer sei die Mitarbeitersuche unproblematisch verlaufen. "Derzeit sind vier Sektionen auf der Suche nach neuen Hüttenpächtern bzw. Hüttenpächterinnen. Ernste Personalnot gibt es in diesem Bereich keine", ließ Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten und Wege im Alpenverein, wissen. Trotzdem würden sich viele die Arbeit auf der Hütte doch etwas anders vorstellen, als sie tatsächlich sei. So gehöre neben der Gastronomie das gesamte Hüttenmanagement zum Alltag, der Gastronom werde schnell zum "Allrounder".

Über 10.000 Schlafplätze stehen auf den Hütten zur Verfügung. Ein Andrang steht bevor, der Platz ist knapp. Deshalb riet der Alpenverein auch dazu, rechtzeitig an eine Schlafplatz-Reservierung zu denken. Gerade an den Wochenenden, an denen die Beherbergungsbetriebe oft bis zum letzten Platz ausgebucht seien. Besonders bequem funktioniere dies über das Online-Reservierungssystem der Alpenvereinshütten, wurde den Bergaffinen diese Möglichkeit wärmstens ans Herz gelegt.

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