APA - Austria Presse Agentur

ÖBAG-Aufsichtsrätin rechtfertigt in U-Ausschuss Bestellung

Der Ibiza-Untersuchungsausschuss hat sich am Donnerstag einmal mehr mit der Umwandlung der Staatsholding ÖBIB zu ÖBAG auseinandergesetzt.

Geladen war Aufsichtsrätin Susanne Höllinger, die ihre Nominierung im Februar 2019 verteidigte. Es sei damals bekannt gewesen, dass sie eine ausgewiesene Finanzexpertin und frei sei. Denn ihre Tätigkeit bei der im Besitz der Raiffeisenbank International stehenden Kathrein Privatbank habe sie mit Ende 2018 beendet. Zum anderen saß sie "auch auf der Frauenkarte", wie Höllinger in ihrem Eingangsstatement formulierte. Daher habe sie es nicht weiter verwunderlich gefunden, dass der damalige Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) an sie herangetreten sei. Dieser habe sie im Jänner angerufen, ob sie Interesse hätte. Nach einer kurzen Bedenkzeit habe sie zugesagt. Mit Löger habe keinerlei Bekanntschaft bestanden. Auch ihre Parteizugehörigkeit sei damals "in keiner Weise" Thema gewesen, noch habe sie "irgendjemand" danach befragt. Höllinger zog auf einem ÖVP-Ticket in das Gremium ein und wurde in der konstituierenden Sitzung am 15. Februar 2019 zur Vorsitzenden des Prüfungsausschusses gewählt. Davor sei sie jedenfalls von niemandem gefragt worden, ob sie Aufsichtsrätin der ÖBAG werden wolle.

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Die Umstrukturierung von der ÖBIB zu ÖBAG, die Staatsanteile an der Telekom Austria, der Post, der OMV und weiteren Unternehmen verwaltete, sei aus ihrer Sicht notwendig gewesen. Auf diese Weise sei ein "modernes Portfoliomanagement" nach "internationalen Standards" geschaffen worden. In den Gesetzwerdungsprozess der Umwandlung selbst sei sie nicht involviert gewesen. Bis Ende 2018 war sie ja CEO der Kathrein Privatbank. Am Prozess der Gesetzeswerdung war sie demnach "weder beteiligt noch habe ich irgendwelche Wahrnehmungen dazu".

Dafür habe sie beim Aufbau der Gesellschaft unterstützend tätig sein können. Sie verstehe ihre Aufgabe nicht nur als Kontrollorgan sondern auch als "Sparingpartner" der Gesellschaft. Die Zusammenarbeit mit dem Alleinvorstand Thomas Schmid laufe "hervorragend". Nach der Konstituierung des Aufsichtsrates und ihrer Wahl zur Vorsitzenden des Prüfungsausschusses wurde auch zusätzlich der Nominierungsausschuss konstituiert, der für die Suche nach dem Vorstandes zuständig war. Schmid wurde am 27. März 2019 in der ersten offiziellen Sitzung bestellt und sei der geeignetste Kandidat gewesen, erklärte Höllinger. Insgesamt hätten sich neun Kandidaten beworben.