APA - Austria Presse Agentur

Österreich spendete eine Million Impfdosen an Bangladesch

Österreich hat knapp eine Million Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca an Bangladesch gespendet.

Wie Außen- und Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilten, wurden zwei Kühlcontainer mit 956.550 Dosen von Astrazeneca im Laufe des Nachmittags (Ortszeit) in Dhaka erwartet. Zum Haltbarkeitsdatum der Dosen wurden keine Angaben gemacht. Vor wenigen Tagen hatte das Gesundheitsministerium gegenüber der APA den Verfall von 280.000 Astrazeneca-Dosen eingeräumt.

Zuvor hatte Bosnien-Herzegowina einen Teil der von Österreich gespendeten Astrazeneca-Dosen wegen kurzer Ablaufdaten entsorgen müssen. Österreich hatte die 500.000 Dosen, die ein Verfallsdatum im Oktober und November hatten, im August an das Balkanland geliefert. Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte kürzlich vor einem Verfall von Millionen Impfdosen in Österreich gewarnt, insbesondere bei Astrazeneca, das schon seit dem Sommer hierzulande praktisch nicht mehr geimpft werde.

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Spende als "Ausdruck der österreichischen Impfsolidarität"

Von dem Impfstoff hatte Österreich 5,2 Millionen Dosen erhalten, doch fanden nur knapp 1,6 Millionen Dosen den Weg in die heimischen Oberarme. Einschließlich der Lieferung an Bangladesch hat Österreich 3,2 Millionen Astrazeneca-Dosen an bedürftige Länder gespendet.

"Die Spende an Bangladesch ist ein weiterer Ausdruck der österreichischen Impfsolidarität", heißt es vom Außen- und Gesundheitsministerium. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) betonten, dass Österreich in den sechs Monaten seit dem Sommer bereits mehr als vier Millionen Impfdosen gespendet hätten.

Knapp eine Million Impfdosen des Herstellers Johnson&Johnson seien nämlich an COVAX übergeben worden und würden durch das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF in Afghanistan, Burkina Faso und auf den Philippinen verteilt.

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"Die Pandemie ist erst zu Ende, wenn sie überall auf der Welt zu Ende ist. Ich bin daher stolz darauf, dass Österreich mit Impfstoffspenden einen wichtigen Beitrag leistet und sich hier in besonderem Maße solidarisch zeigt", so Mückstein.

In der Diskussion um ablaufende Impfdosen hatte der Gesundheitsminister vor Weihnachten mitgeteilt, dass 2,7 Millionen Dosen im ersten Quartal 2022 ihr Haltbarkeitsdatum überschreiten und weitere 3,65 Millionen Dosen im zweiten Quartal. "Akut besteht keine Gefahr, dass diese Impfdosen ablaufen", betonte Mückstein unter Verweis auf die "derzeit hohen Impfraten" von bis zu 100.000 Stichen pro Tag. Zu Weihnachten ist der Sieben-Tages-Schnitt bei den Impfungen allerdings auf unter 40.000 pro Tag gesunken. Für den Fall, dass sich das derzeitige Impftempo verlangsame, bestehe die Möglichkeit, Impfdosen an Drittländer zu spenden, so Mückstein.