"Österreich Sterbereport": Tabuthema Tod wird immer mehr angenommen

Holzsarg am Friendhof. Links und Rechts sieht man Hände, die die Griffe halten.
Der Tod scheint für die Österreiche:innen nicht mehr so ein Tabu-Thema zu sein wie früher.

1.500 Befragungen rund um die Themen Tod, Trauer, Bestattung und Vorsorge sind für den "Österreich Sterbereport 2023" durchgeführt worden. Dabei gaben rund sieben von zehn Befragten an, (68 Prozent) dass es heute leichter sei, mit der Familie über den Tod zu sprechen, als dies noch vor Jahren der Fall gewesen sei.

Die Umfrage wurde in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut TripleM im Auftrag von Bestattung Himmelblau erhoben."In Österreich werden pro Tag rund 250 Begräbnisse von 517 Bestattungsunternehmen durchgeführt - eine hohe Anzahl, und dennoch wissen Herr und Frau Österreicher:in relativ wenig über diese sonst recht verborgene Branche", so das Unternehmen zu seiner Motivation.

Aufklärungsarbeit zur Enttabuisierung 

Auch die Aufklärungsarbeit zur Enttabuisierung in der digitalen Welt wurde abgefragt und mehr als ein Drittel der österreichischen Bevölkerung (36 Prozent) sieht in den sozialen Medien eine geeignete Plattform, um sich über den Tod auszutauschen. Am offensten sind diejenigen, die bereits mit dem Thema auf Social Media in Berührung gekommen sind (56 Prozent).

95 Prozent der in Österreich lebenden Frauen gaben an, sie befinden sich im Ausnahmezustand, wenn eine nahestehende Person verstirbt - die männlichen Österreicher bestätigten dies nur zu 88 Prozent. Frauen halten es mit 96 Prozent zudem auch für wichtiger, sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen. Männern fiele es heutzutage jedoch ebenfalls leichter (71 Prozent) über den Tod zu sprechen.

Der Trend - weg vom Sarg hin zur Urne - setzt sich weiter fort: 55 Prozent wollen eine Feuerbestattung, knapp ein Drittel (31 Prozent) wünschen sich eine Naturbestattung - das gehe meist mit einer Feuerbestattung einher. Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit bis in den Tod begünstigt wohl auch den Aufschwung von Feuerbestattungen. Doch nicht alle wissen, was sie wollen: 13 Prozent sind sich unschlüssig, wie sie gerne bestattet werden wollen, sechs Prozent haben gar keine Präferenzen, wenn es um die Bestattung geht. Ein traditionelles Sarggrab auf dem Friedhof ist 2023 weiter ins Hintertreffen geraten und nur für 13 Prozent eine Option.

Begräbnis soll maximal 7.500 Euro kosten

Was den finanziellen Aspekt betrifft, so lauteten die Angaben, dass 2021 noch rund 54 Prozent bei den Kosten für ein Begräbnis unter 7.500 Euro bleiben wollten, 2023 sind es nur noch 51 Prozent, jeder Fünfte (21 Prozent) wollte mehr als 7.500 Euro für das letzte Fest auszugeben - 2021 lag dieser Wert bei 18 Prozent. "Bedenkt man, dass ein Begräbnis im Durchschnitt zwischen 4.500 bis 5.500 Euro kostet, ist die hohe Zahlungsbereitschaft ein starkes Zeichen", sagte Alexander Hovorka, Geschäftsführer von Bestattung Himmelblau.

Durchgeführt wurde die Studie im Zeitraum vom 11. September 2023 bis 20. September 2023. Bei einer Stichprobengröße von n= 1.500 beinhalten die Ergebnisse eine Schwankungsbreite von +/- 2,5 Prozent. Weitere Informationen im "Österreich Sterbereport".

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