APA - Austria Presse Agentur

Österreicher aus dem Rennen für den Deutscher Buchpreis

Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis steht heuer kein einziger Titel aus Österreich. Chancen auf den mit 25.000 Euro dotierten Preis, der am 17. Oktober vergeben wird, haben Fatma Aydemir ("Dschinns"), Kristine Bilkau ("Nebenan"), Daniela Dröscher ("Lügen über meine Mutter"), Jan Faktor ("Trottel"), Kim de l'Horizon ("Blutbuch") und Eckhart Nickel ("Spitzweg"). Marie Gamillscheg, Reinhard Kaiser-Mühlecker und Anna Kim sind nicht mehr im Rennen.

"Alle sechs Titel der Shortlist 2022 konnten uns in ihrer ästhetischen Eigenheit überzeugen. Mit sprachlicher Brillanz und formaler Innovationskraft beschreiben sie soziale Realitäten und Phantasmen, vermessen Mitte und Ränder, umkreisen Trauer und Komik. Damit bilden die nominierten Autor*innen die thematische wie stilistische Vielfalt der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ab. Gemeinsam ist ihnen: eine künstlerische Unbedingtheit. Mit ihren Büchern beziehen sie Position, zeigen sich streitbar und zugleich offen für den Dialog", ließ Jurysprecherin Miriam Zeh am Dienstag in einem Statement wissen. "So laden wir mit der Lektüre dieser Shortlist auch ein, in einen Austausch zu treten und den eigenen Blick auf die Welt neu zu justieren." Aus Österreich ist heuer der freie Kritiker Erich Klein in der siebenköpfigen Jury dabei.

Nicht mehr auf der Shortlist sind auch prominente Autorinnen und Autoren wie Esther Kinsky ("Rombo"), Dagmar Leupold ("Dagegen die Elefanten!"), Theresia Enzensberger ("Auf See") oder Heinz Strunk ("Ein Sommer in Niendorf"). Anna Kim ("Geschichte eines Kindes") und Reinhard Kaiser-Mühlecker (Wilderer") haben noch Chancen auf den Österreichischen Buchpreis, dessen Shortlist am 11. Oktober verkündet wird, Kaiser-Mühlecker ist zudem noch für den Bayrischen Buchpreis im Rennen.

Die Autorinnen und Autoren der Shortlist haben 2.500 Euro bereits sicher und müssen beim Finale zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Römer live zittern, für welchen Titel sich die Jury letztendes entschieden hat. 2021 ging der Deutsche Buchpreis an Antje Rávik Strubel für "Blaue Frau".

Heuer hatten 124 Verlage insgesamt 202 Romane eingereicht, der dritte Höchstwert in Folge. 83 Verlage stammen aus Deutschland, 22 aus der Schweiz, 19 aus Österreich und einer aus Luxemburg. Dadurch, dass auch die Jury selbsttätig Bücher in die Auswahl einbeziehen kann, wurden seit Ausschreibungsbeginn 233 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2021 und dem 20. September 2022 erschienen sind oder noch erscheinen.