APA - Austria Presse Agentur

Österreichs Finanzchefs rechnen mit weiterem Stellenabbau

Inmitten der coronabedingten Wirtschaftskrise haben die Finanzchefs österreichischer Unternehmen jetzt vor allem eines im Sinn: die Kosten zu senken und die Digitalisierung voranzutreiben. Das hat zur Folge, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen in den nächsten Monaten weiter reduzieren werden, wie aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht.

Deloitte hat im September für seinen "CFO Survey" rund 1.600 Finanzchefs in 18 Ländern befragt, darunter auch 85 österreichische Führungskräfte. Das Ergebnis: 45 Prozent der heimischen Befragten glauben zwar, dass sich die wirtschaftliche Lage hierzulande leicht positiv entwickeln wird, aber 56 Prozent rechnen auch mit sinkenden Mitarbeiterzahlen.

92 Prozent der befragten Finanzchefs setzen in den nächsten zwölf Monaten vor allem auf Maßnahmen zur Senkung der Kosten sowie zum Ausbau der Digitalisierung. Akquisitionen oder Investitionserhöhungen spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. 59 Prozent der Befragten rechnen mit einer weiteren Verschlechterung des Investitionsklimas.

"Bei der Befragung haben sich hier zwei Lager herauskristallisiert: Kaum von der Krise betroffene und stark betroffene Betriebe", erklärte Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich. "Während erstere mit ihren Umsätzen jetzt schon Vorkrisenniveau erreichen, rechnen letztere erst 2022 oder später mit einer Erholung."

Der Stellenabbau ist ein europaweiter Trend: "Im Vereinigten Königreich erwarten sogar mehr als drei Viertel der Befragten einen Rückgang der Mitarbeiterzahlen im eigenen Unternehmen", so Marterbauer.

Er sieht im Umfrageergebnis vor allem ein klares Signal für die Politik, Investitionen zu fördern. "Hier gibt es zwar bereits gute Maßnahmen der Bundesregierung, für eine echte Trendwende muss man aber am Ball bleiben und in den nächsten Monaten starke Impulse setzen."