APA - Austria Presse Agentur

ÖVP-Gesundheitssprecherin Schwarz für Blutspende ohne Arzt

ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz richtet einen dringenden Appell an die derzeitige Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl, die Versorgungssicherheit mit Blutkonserven gerade während der Sommermonate herzustellen. Dies sollte auch dadurch geschehen, dass diplomiertes Gesundheitspersonal für die Durchführung von Blutspenden ohne verpflichtende Beteiligung von Ärzten berechtigt sein sollte.

Experten, wie der Leiter der Transfusionsmedizin am Wiener AKH, Dieter Schwartz, und vor allem das Österreichische Rote Kreuz würden seit einiger Zeit immer wieder darauf hinweisen, dass es bei lebensnotwendigen Operationen rasch zu Engpässen kommen könnte. Dies sei ein untragbarer Zustand, meinte die ÖVP-Gesundheitssprecherin am Sonntag und verwies darauf, dass dies durch eine Novelle des Blutsicherheitsgesetzes geändert werden könnte. Bereits würden in der Ostregion Österreichs jährlich mehr als hundert Termine für mobile Blutabnahmen ausfallen, weil verpflichtend ein Arzt anwesend müsste.

Die Zulassung zur Blutspende, die durch standardisierte Anamnesebögen erhoben wird, könne auch durch diplomiertes Gesundheitspersonal festgestellt werden, erklärte die Politikerin. Auch in andere Ländern, zum Beispiel in der Schweiz oder in Finnland sei das bereits ohne Probleme der Fall. Befürchtungen über medizinische Zwischenfälle beim Blutspenden können durch die Erfahrungswerte der vergangenen 25 Jahre widerlegt werden. Es hätte bei rund fünf Millionen Blutspenden der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und das Burgenland kein einziges lebensbedrohliches oder tödliches Ereignis gegeben.

Die ÖVP-Abgeordnete kritisierte auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres, der gesagt hätte, man solle mehr um Ärzte werben und sie besser bezahlen. "Wir haben die ÖÄK des Öfteren um konstruktive Vorschläge und Mitgestaltung bei der Novellierung des Blutsicherheitsgesetzes gebeten, leider ohne Erfolg. Ich bin besorgt um die Sicherheit der Patentinnen und Patienten und hätte mir das auch von der Ärztekammer erwartet. Dass es an der Bezahlung liegt, schließe ich aus", erklärte sie.

Nun sei Gesundheitsministerin Zarfl gefordert, möglichst rasch zu reagieren. "Niemand von uns will schuld sein, wenn ein lebensnotwendiger Eingriff wie eine Transplantation nicht durchgeführt werden kann, weil entsprechende Vorräte an Blutkonserven fehlen", erklärte Gaby Schwarz abschließend.