APA - Austria Presse Agentur

ÖVP schwenkt um: Vermieter sollen Maklerprovision zahlen

Die ÖVP geht offenbar mit einer langjährigen Forderung von Mietervereinigung, Gewerkschaft und SPÖ in den Nationalratswahlkampf. Die Volkspartei will nun auch, dass die Maklerprovision künftig nur mehr vom Vermieter bezahlt werden muss, berichteten mehrere österreichische Medien am Dienstag. Derzeit dürfen Immobilienmakler Mietern bis zu zwei Monatsmieten als Provision verrechnen.

Wenn ein Vermieter einen Immobilienmakler einschaltet, soll dieser nun die Kosten übernehmen. Dieses sogenannte "Bestellerprinzip" gibt es bereits in mehreren Ländern, etwa in Deutschland und den Niederlanden.

SPÖ und Mietervereinigung begrüßten die ÖVP-Forderung. Der stellvertretende SPÖ-Klubvorsitzende Jörg Leichtfried verwies am Dienstag auf einen Antrag der SPÖ für eine Änderung des Maklergesetzes. Dieser sei seit langem im Bautenausschuss des Nationalrats. Die SPÖ will den Antrag im September auf die Tagesordnung bringen und beschließen.

"Wir nehmen ÖVP-Chef Sebastian Kurz nach der Wahl beim Wort und werden ihn gerne an die versprochene Abschaffung der Maklergebühren für Mieter erinnern", hieß es von der Mietervereinigung. "Die sich andeutende wohnpolitische Neuorientierung der Volkspartei ist - unabhängig von dieser konkreten Maßnahme - begrüßenswert", so FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl in einer Aussendung.