APA - Austria Presse Agentur

ÖVP und FPÖ bei Werbekosten vorne, Schlussoffensive mit Kurz

ÖVP und FPÖ liegen in den bisher gemessenen Werbeausgaben für die Europawahl an der Spitze, knapp vor der SPÖ. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Marktforschungsunternehmens Focus Media Research hervor. Die ÖVP hat indessen noch einmal eine Inseraten-Offensive gestartet und stilisiert die EU-Wahl am Sonntag mit Einschaltungen in den Wochenendzeitungen zur Abstimmung über Kanzler Sebastian Kurz.

Auf der Kandidatenliste für die Europawahl scheint Kurz - im Gegensatz zum abgetretenen Vizekanzler Heinz-Christian Strache, dessen Kandidatur am letzten Listenplatz die FPÖ nicht mehr zurücknehmen konnte - nicht auf. Im Vorfeld des Misstrauensantrags am Montag erklärt die ÖVP die EU-Wahl aber zur Abstimmung über den Kurs des Kanzlers. "Am Sonntag: Für Europa. Und Sebastian Kurz", inseriert die Partei in den Wochenendzeitungen.

Wie aus den Focus-Zahlen hervorgeht, haben die Parteien allein im Mai 1,41 Mio. Euro für Inserate ausgegeben. Wobei hier jeweils die Listenpreise ohne etwaige Rabatte berücksichtigt werden. Ausgaben für Plakat- und Onlinewerbung fehlen in den bis Mittwoch reichenden Zahlen für Mai noch. Und auch im Printbereich wird laut Einschätzung von Focus-Marktforscher Klaus Fessel noch einiges dazukommen. Denn bei der Europawahl 2014 wurden alleine in den letzten sieben Tagen vor der Wahl noch knapp zwei Mio. Euro in Printmedien gesteckt.

Seit Jahresanfang haben ÖVP und FPÖ in Summe jeweils 1,4 Mio. Euro für Werbung ausgegeben, die SPÖ folgt mit 1,24 Mio. Euro knapp dahinter. Danach kommen NEOS mit 443.000 Euro und die Grünen mit rund 76.000 Euro. Alle Zahlen bis inklusive 22. Mai und für den laufenden Monat noch ohne Plakat- und Onlinewerbung.

Sehr wohl Zahlen gibt es für Werbung auf den großen Onlineplattformen: Bei Facebook haben die Parteien von März bis 22. Mai rund 570.000 Euro ausgegeben, Google meldet knapp 200.000 Euro. Laut den von der APA ausgewerteten Facebook-Daten hat die SPÖ (184.000 Euro) die FPÖ (156.000) mittlerweile klar überholt. Dahinter folgen Grüne (96.000), ÖVP (84.000) und NEOS (42.000). Bei Google liegt die FPÖ (87.000 Euro) vor der SPÖ (71.000) und den Grünen (37.000).

Auf Facebook am stärksten beworben wurde der Account von FP-Spitzenkandidat Harald Vilimsky, für den der Konzern Inserate im Wert von 103.000 Euro meldet. Dahinter folgt der Account der SPÖ mit 97.000 Euro und jener der Grünen mit 49.000 Euro. Bei der ÖVP liegt Angelika Winzig mit 35.000 Euro vorne, vor NEOS-Kandidatin Claudia Gamon (33.000 Euro).