APA - Austria Presse Agentur

Offenbar Mechanismus für Getreideexporte aus Odessa gefunden

Die russische Führung hat einem Medienbericht zufolge mit Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten, ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa abgestimmt. "In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten", beschrieb die kremlnahe Tageszeitung "Iswestija" am Montag unter Berufung auf Regierungskreise den geplanten Ablauf.

Später würden russische Kriegsschiffe die Getreidefrachter bis zum Bosporus eskortieren. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu massiven Turbulenzen auf den Weltmärkten geführt und die Preise für Lebensmittel in die Höhe getrieben. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Die russische Blockade ukrainischer Häfen hatte deshalb speziell in den armen Ländern Afrikas zu Befürchtungen vor einer Hungersnot geführt.

Zuletzt empfing der russische Machthaber Wladimir Putin deswegen den Präsidenten der Afrikanischen Union (AU), den senegalesischen Präsidenten, Macky Sall. Während Putin eine Schuld Russlands an der Lebensmittelkrise abstritt, zeigte er sich bereit, die Getreidelieferungen zu ermöglichen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird am Mittwoch in Ankara zu Gesprächen erwartet. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte im Vorfeld bereits bestätigt, dass das Thema Getreidelieferungen aus der Ukraine dabei thematisiert werde. Laut dem Zeitungsbericht soll das Schema dort im Detail abgestimmt und dann offiziell abgesegnet werden. Bisher wurde demnach nur für Odessa eine solche Freigabe vereinbart.