APA - Austria Presse Agentur

Omikron: Weitere Infektionen in Tianjin entdeckt

Nach dem ersten lokalen Ausbruch der Omikron-Variante in China sind weitere Infektionen bekannt geworden.

Die Zahl der Fälle in Pekings Nachbarstadt Tianjin stieg von 20 auf 40, während auch in Zentralchina zwei Infektionen entdeckt wurden, berichteten Staatsmedien am Montag. Die Ansteckungen in Anyang in der Provinz Henan wurden auf den Ausbruch in Tianjin zurückgeführt. Zwei infizierte Studenten seien Ende Dezember aus dem betroffenen Bezirk Jinnan in Tianjin zurückgekehrt.

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Die Entdeckung lokaler Omikron-Infektionen knapp vier Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking und vor der Reisesaison zum chinesischen Neujahrsfest Ende Jänner alarmiert die Behörden. Gesundheitsämter rechneten mit weiteren Infektionen. Die hoch ansteckende Variante dürfte die strikte Null-Covid-Strategie Chinas mit Massentests, Ausgangssperren, Quarantäne und Abschottung schwer auf die Probe stellen. Epidemiologen sprechen in Staatsmedien von der "ersten echten Schlacht" gegen Omikron in China.

In Tianjin werden seit Sonntag alle 15 Millionen Einwohner getestet. Die BewohnerInnen wurden aufgefordert, die Stadt nicht ohne triftigen Grund zu verlassen. Auch müssen sie dafür einen negativen PCR-Test innerhalb von 48 Stunden nachweisen. Die schätzungsweise 100.000 Pendler, die im 100 Kilometer entfernt gelegenen Peking arbeiten, wurden aufgefordert, von Zuhause aus zu arbeiten. Die Hauptstadt errichtete Checkpoints, um den Zugang zu kontrollieren.

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Ausbruch fand in Volksschule statt

Der Omikron-Ausbruch in Tianjin wurde auf eine Kinderbetreuungsstätte und eine Volksschule im Stadtbezirk Jinnan zurückgeführt. Erst wurden zwei Omikron-Fälle entdeckt, dann 18 weitere Infektionen. Bis Sonntagabend waren insgesamt 40 Fälle gezählt, wie die "China Daily" berichtete. Es wurde nicht ausdrücklich aufgeschlüsselt, wie viele davon Omikron-Infektionen waren. Aber zu Beginn war schon von einer Mehrzahl die Rede. Betroffen sind vor allem Grund- und Mittelschüler sowie Familienmitglieder. Rund 75.000 Menschen wurden daraufhin unter Quarantäne gestellt, wie die "Global Times" berichtete.

Nach ersten Hamsterkäufen aus Angst vor einem weiträumigen Lockdown wie seit mehr als zwei Wochen in der - von der Delta-Variante heimgesuchten - 13-Millionen-Metropole Xi'an wurden in Tianjin die Bestände der Supermärkte aufgestockt. Die Behörden versicherten beunruhigten Bewohnern, dass genug Nahrungsmittel zur Verfügung stünden. Der Betrieb auf zwei U-Bahn-Linien wurde streckenweise ausgesetzt. Der internationale Binhai-Flughafen von Tianjin strich 144 Flüge, wie die "Global Times" berichtete.