APA - Austria Presse Agentur

"Open Arms" bittet Spanien um Aufnahme Minderjähriger

Die Besatzung des spanisches Rettungsschiffs "Open Arms", das seit zwölf Tagen auf die Landung der 151 Migranten an Bord wartet, bangt vor einer Verschlechterung der Wetterlage im Mittelmeer in den nächsten Tagen. Kapitän Marc Reig rief die spanische Botschaft auf Malta zur Aufnahme der 31 Minderjährigen an Bord des Schiffes auf.

Die minderjährigen Migranten hätten das Recht auf sofortige Landung und könnten nicht abgeschoben werden, so der Kapitän nach Angaben italienischer Medien. Die NGO beklagte das "schandhafte Schweigen Europas" bezüglich der Lage der 151 Migranten.

An Bord der "Open Arms" und der "Ocean Viking", den von SOS Mediterranèe und Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebenen Rettungsschiffen, warten insgesamt 501 Migranten auf die Landung. Die EU-Kommission hat bisher von keinem Mitgliedsstaat eine förmliche Anfrage erhalten, die Koordinierung für eine europäische Lösung einzuleiten, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Montag. Lediglich EU-Parlamentspräsident David Maria Sassoli hatte am vergangenen Freitag in einem Brief die Staaten der Union zu einer fairen Verteilung der "Open Arms"-Seeflüchtlinge aufgerufen.

Italien und Malta verweigern Rettungsschiffen immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen und dringen darauf, dass andere EU-Staaten im Vorfeld zusichern, alle anlandenden Migranten zu übernehmen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bisher 41.182 Migranten auf dem Seeweg nach Europa gelangt, weit weniger als in den drei vergangenen Jahren. Mindestens 843 Menschen kamen in diesem Jahr bisher ums Leben, im Gesamtjahr 2018 waren es 2.299, im Jahr 2017 waren es 3.139.