APA - Austria Presse Agentur

Oper!-Awards in 20 Kategorien verliehen

Ein Siegertableau zwischen der ukrainischen Stardirigentin Oksana Lyniv und deren belgischem Kollegen René Jacobs wurde Montagabend in Dortmund ausgezeichnet. Die "Oper!"-Awards wurden im örtlichen Opernhaus an die Größen der Zunft verliehen. Bereits vorab im Jänner war die von Heribert Germeshausen geleitete Dortmunder Oper zum deutschen Opernhaus des Jahres gekürt worden.

Die US-Sopranistin Lisette Oropesa wurde dabei am Abend als beste Sängerin geehrt, ihr deutscher Kollege, Bariton Michael Volle, als Bester der Herren. Claus Guth sicherte sich den Titel im Kreise der Regisseure, der Zürcher Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda wurde zum herausragenden Dirigenten 2022 gekürt.

Die 45-jährige Ukrainerin Lyniv, bis 2020 Chefdirigentin in Graz, konnte sich über die Ehrung in der Sektion "Herausragendes Engagement" freuen. Gewürdigt wurden damit nicht nur ihr Pionierengagement, als erste Frau bei den Bayreuther Festspielen eine Premiere dirigiert zu haben, sondern auch ihr unermüdlicher künstlerischer Einsatz gegen Russlands Angriffskrieg auf ihr Heimatland. Der 76-jährige Alte-Musik-Experte René Jacobs indes wurde für sein Lebenswerk gewürdigt. In der Sparte Bestes Festival wurde schließlich Pierre Audis Festival d'Aix-en-Provence zum Sieger gekürt.

Dabei finden sich bei den 2019 vom gleichnamigen Fachmagazin initiierten "Oper!"-Awards traditionell nicht nur glückliche Gesichter, wird unter den 20 Preiskategorien auch der Antipreis des "Größten Ärgernisses" vergeben. Dieser ging an den Theatervorplatz Krefeld. "Auf dem Theaterplatz leben die obdachlosen Suchtkranken der Stadt, mit allem, was dazu gehört: Gewalt, Verzweiflung, Zerstörung, Müll, Dreck, Tod", so die Jury: "Schleichend abgehakt und dem Verfall preisgegeben wird aber mit dem modernen Inferno des sozial produzierten Menschenmülls zugleich ein Stück Kultur."

(S E R V I C E - www.oper-awards.com/)