Brasilien: Opferzahl nach Sturm steigt auf mindestens 23

Verwüstungen nach Sturm und Starkregen in Brasilien
Nach einem Sturm und heftigen Regenfällen im Südosten Brasiliens ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 23 gestiegen.

Vor allem die Bundesstaaten Rio de Janeiro und Espírito Santo seien betroffen, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Lage vor Ort sei nach dem Sturm vom Freitag mancherorts "chaotisch".

Die Zahl der Todesopfer stieg im Bundesstaat Espírito Santo auf 15, wie die Regionalregierung mitteilte. Am schlimmsten traf es die Kleinstadt Mimoso do Sul im Süden des Bundesstaates, wo mindestens 13 Menschen infolge der Überschwemmungen starben. Die Behörden befürchteten, dass die Opferzahl dort noch steigen könnte.

Die Lage sei noch unübersichtlich, das Ausmaß der Schäden noch unklar, schrieb Regionalgouverneur Renato Casagrande in den Online-Netzwerken. Rund 13 Kommunen des Bundesstaates waren von der Außenwelt abgeschnitten. Die Rettungskräfte versuchten unter Hochdruck, Menschen mit Booten oder aus der Luft zu retten.

Betroffen war von dem Sturm auch die bei Touristen beliebte Stadt Petrópolis im Bundesstaat Rio de Janeiro. Dort stürzte ein Gebäude ein, mindestens vier Menschen wurden dabei getötet. Die Rettungskräfte warnten auch vor weiteren Erdrutschen. Insgesamt starben nach Behördenangaben im Bundesstaat Rio de Janeiro mindestens acht Menschen.

In Petrópolis rund 70 Kilometer von Rio de Janeiro entfernt konnte am Samstag ein Mädchen gerettet werden, das 16 Stunden unter Trümmern gelegen hatte, wie AFP-Reporter von vor Ort berichteten. Direkt neben dem Mädchen wurde sein toter Vater entdeckt. "Der Vater hat seine Tochter heroisch mit seinem Körper geschützt", berichtete ein Nachbar der Nachrichtenagentur AFP.

Der Sturm vom Freitag folgte auf eine Hitzewelle in der Region. Eine Woche zuvor war in Rio de Janeiro eine gefühlte Temperatur von 62,3 Grad gemessen worden. Brasilien leidet unter den Auswirkungen der Klimaerwärmung und erlebt immer wieder Naturkatastrophen. Im Februar 2022 waren nach heftigen Niederschlägen in Petrópolis mehr als 240 Todesopfer gezählt worden.

Brasiliens Präsident Inácio Lula da Silva sprach den Betroffenen der Naturkatastrophe sein Beileid aus. Tausende seien durch den Sturm obdachlos geworden. Seine Regierung arbeite mit den Behörden der Bundesstaaten und der Kommunen zusammen, "um zu schützen und um Schäden durch Überflutungen zu vermeiden oder zu beheben", erklärte Lula im Onlinedienst X. Es seien "Tragödien, die sich mit dem Klimawandel verschärfen".

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