APA - Austria Presse Agentur

Präsidentschaftswahl in Kenia: Opposition will Anfechtung

Nach dem extrem knappen Ausgang der Präsidentschaftswahl in Kenia will der offiziell unterlegene Oppositionsführer Raila Odinga das Wahlergebnis anfechten.

Das am Montag bekanntgegebene Ergebnis der Wahl sei "eine Farce und eine eklatante Missachtung der Verfassung Kenias", sagte Odinga am Dienstag in Nairobi. Er kündigte an, dass er alle "rechtlichen Möglichkeiten" dagegen ausschöpfen wolle.

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Vier von sieben Mitgliedern distanzieren sich

Nach Angaben des Chefs der Wahlkommission hat der bisherige Vizepräsident William Ruto die Wahl mit 50,5 Prozent der Stimmen vor Odinga mit 48,9 Prozent gewonnen. Vier der sieben Mitglieder der Wahlkommission distanzierten sich allerdings kurz vor der offiziellen Bekanntgabe von dem Wahlergebnis.

"Ich will mich nicht in vollem Umfang zu unseren künftigen Strategien äußern", sagte Odinga vor Journalisten. Er werde jedoch "alle uns zur Verfügung stehenden verfassungsmäßigen und rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen", um das Wahlergebnis anzufechten, fügte er hinzu. Am Montagabend war es bereits zu Protesten in mehreren Odinga-Hochburgen in Nairobi gekommen.

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Stimmung im Land angespannt

Die Stimmung in dem ostafrikanischen Land ist äußerst angespannt. Seit 2002 ist jede Wahl umstritten gewesen, auch der Ruf der Wahlkommission hat gelitten. Besonders in den Jahren 2007 und 2008 brach nach der Wahl Gewalt aus. Mehr als 1.100 Menschen starben, hunderttausende weitere wurden vertrieben.