"Quo vadis, Aida?": Völkermord-Drama als europäischer Oscar-Anwärter

Jasmila Zbanic beim Filmfestival von Venedig
Der Film "Quo vadis, Aida?" von Jasmila Žbanić findet sich in der engeren Auswahl für den Auslands-Oscar.

Nicht mehr im Rennen sind der österreichische Kandidat "Was wir wollten" von Ulrike Kofler und der von Deutschland eingereichte Film "Und morgen die ganze Welt".

Regisseurin Žbanić , die 2006 mit ihrem ebenfalls österreichisch koproduzierten Debüt "Esmas Geheimnis" den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen hatte, blickt in "Quo vadis, Aida?" auf eines der verdrängten, vergessenen Traumata der jüngeren Geschichte: der Genozid von Srebrenica. Der Film war nach seiner Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig im Herbst auch auf der Viennale zu sehen.

93 Länder hatten heuer für die Kategorie "International Feature Film" eingereicht. Österreich hatte Ulrike Koflers Debütfilm "Was wir wollten" mit Lavinia Wilson und Elyas M'Barek ins Rennen geschickt. Im Mittelpunkt steht ein Paar, das schwer an seinem unerfüllten Kinderwunsch laboriert und in einer Ferienanlage mit sehr kommunikativen Nachbarn konfrontiert wird, denen die beiden Kinder eher Last als Bereicherung sind.

Preisvergabe erst im April

Aus der Shortlist werden fünf Kandidaten bestimmt. Diese werden mit den Oscar-Nominierungen in allen anderen Sparten am 15. März verkündet. Die Preisvergabe soll am 25. April über die Bühne gehen, wegen der Corona-Pandemie später als üblich.

Shortlist der Kategorie "International Feature Film" für die 93. Oscars:

Bosnien-Herzegowina

"Quo Vadis, Aida?"

Chile

"The Mole Agent"

Tschechien

"Charlatan"

Dänemark

"Another Round"

Frankreich

"Two of Us"

Guatemala

"La Llorona"

Hongkong

"Better Days"

Iran

"Sun Children"

Elfenbeinküste

"Night of the Kings"

Mexico

"I'm No Longer Here"

Norwegen

"Hope"

Rumänien

"Collective"

Russland

"Dear Comrades!"

Taiwan

"A Sun"

Tunesien

"The Man Who Sold His Skin"

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