Osram will mit neuem Großaktionär ams über Zukunft sprechen

ams hält nun knapp 20 Prozent an Osram
Nach dem Scheitern des Übernahmeangebots von ams für den deutschen Licht- und Sensorikkonzern Osram wird der Kampf um das Unternehmen zur Geduldsprobe. "Wir haben sie zu Gesprächen eingeladen und müssen sehen, was das Ergebnis sein wird", sagte der Osram-Finanzvorstand Ingo Bank über den steirischen Sensorhersteller ams am Montag dem Wirtschafts- und Finanznachrichtensender CNBC.

Das Unternehmen hält inzwischen 19,99 Prozent an Osram. Von ams war zunächst keine Reaktion auf das Gesprächsangebot zu erhalten. ams hatte das bis Freitag selbst gesetzte Ziel verfehlt, 62,5 Prozent der Osram-Anteile unter seine Kontrolle zu bringen. Das Angebot von ams sei offenbar nicht hoch genug gewesen, da die Aktionäre es nicht angenommen hätten, sagte Bank in dem Gespräch.

Die Investoren Bain und Advent, die ebenfalls ein Angebot angekündigt haben, seien noch mit der Prüfung der Bücher beschäftigt. Dies werde in einigen Wochen beendet sein. "Aber es ist im Moment noch nicht klar, ob sie ein bindendes Angebot abgeben werden", sagte Bank.

Die gescheiterte Übernahme hatte am Montag die Aktien beider Unternehmen auf Talfahrt geschickt. Bis Mittag verloren Osram-Aktien rund 4,3 Prozent auf 39 Euro. Der Sensorproduzent hatte 41 Euro je Osram-Aktie geboten.

Die NordLB hat am Montag das Kursziel für Osram von 41 auf 39 Euro gesenkt und stuft die Aktie mit "Halten" ein. Wie es nun mit dem deutschen Lichttechnik-Spezialisten weitergehe, sei völlig offen, schrieb NordLB-Analyst Wolfgang Donie in einer aktuellen Analyse. Er sieht drei Optionen: Osram bleibt selbstständig und kooperiert möglicherweise mit ams. Der steirische Konzern stockt seine Beteiligung auf 30 Prozent auf und unterbreitet ein Pflicht-Übernahmeangebot. Die zuvor überbotenen Finanzinvestoren Advent und Bain machen ein erhöhtes Kaufoffert. ams-Aktien verloren an der Börse Zürich bis Mittag 3,5 Prozent auf 43,20 Franken.

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