APA - Austria Presse Agentur

Pakistan: Zwei tote Zivilisten nach Beschuss aus Indien

In der Konfliktregion Kaschmir sind nach pakistanischen Angaben zwei Zivilisten durch Beschuss aus Indien getötet worden. Zudem sei ein Kind verletzt worden, als eine Granate in der Nähe einer Hochzeit im Bezirk Poonch eingeschlagen sei, teilte der Polizei Montagfrüh mit.

Die pakistanischen Streitkräfte warfen dem indischen Militär am späten Sonntagabend vor, ohne Provokation Mörsergranaten und Raketen über die Kontrolllinie auf die pakistanische Zivilbevölkerung abgefeuert zu haben. Die pakistanischen Truppen hätten das Feuer erwidert und es gebe Berichte über mindestens zwei gefallenen indischen Soldaten. Aus Neu Delhi gab es keine Bestätigung dafür. Die Kontrolllinie ist die faktische Grenze zwischen Indien und Pakistan in der umstrittenen Region Kaschmir.

Anfang August hatte Indien der indischen Kaschmir-Region den Autonomiestatus entzogen und damit die Spannungen im Verhältnis zu Pakistan schlagartig erhöht. Seitdem häufen sich wieder Scharmützel entlang der Kontrolllinie. Vergangene Woche waren nach Angaben aus Islamabad vier Soldaten und zwei Zivilisten im pakistanischen Teil Kaschmirs durch Beschuss aus Indien getötet worden.

Mit der Neuregelung will Neu Delhi das hauptsächlich von Muslimen bewohnte Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Pakistan beansprucht das Gebiet auch und bezeichnete die Abschaffung des Status als "illegal". Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 haben die beiden Länder bereits zwei Kriege um Kaschmir geführt.