Palästinenserin von israelischer Armee erschossen

Lage in Israel ist zur Zeit angespannt
Die israelische Armee hat in der Nähe der Stadt Bethlehem eine Palästinenserin erschossen.

Die Frau sei noch ins Krankenhaus gebracht worden, aber dann ihren Verletzungen erlegen, erklärten die palästinensischen Gesundheitsbehörden am Sonntag. Nach Angaben des israelischen Militärs gaben die Soldaten erst Warnschüsse in die Luft ab, als sich eine verdächtige Person näherte. Dann sei der Frau in den Unterkörper geschossen worden.

Im von Israel besetzten Westjordanland hat die israelische Armee am Wochenende mehrere Großeinsätze gestartet, nachdem ein Palästinenser am Donnerstag in Tel Aviv bei einem Anschlag drei Israeli getötet hatte. Israels Ministerpräsident Naftali Bennett erteilte den Sicherheitsbehörden nach dem Angriff vom Donnerstag umfassende Vollmachten.

Infolge des Angriffs hatten israelische Soldaten bereits am Samstag bei einem Einsatz im Flüchtlingslager Jenin einen jungen Mann getötet. Die palästinensischen Gesundheitsbehörden sprachen zudem von zehn Verletzten.

In der Nacht auf Sonntag attackierten zudem radikale Palästinenser das Josefsgrab in Nablus im Westjordanland. "Das ist eine schwerwiegende Verletzung der Religionsfreiheit an einem der heiligsten Orte für jeden Juden", schrieb Verteidigungsminister Benny Gantz auf Twitter. Die Stätte solle nun schnell repariert werden.

Nach der Überlieferung ist das Josefsgrab die letzte Ruhestätte der biblischen Gestalt Josef, Sohn des Patriarchen Jakob. Juden, Christen und Muslime verehren das Grab gleichermaßen. Bereits in der Vergangenheit wurde es immer wieder zur Zielscheibe von Gewalt. Juden dürfen den Ort im Westjordanland nur mit Genehmigung betreten.

Medienberichten zufolge waren in der Nacht rund 100 Palästinenser auf das Gelände eingebrochen. Dort sollen sie dann unter anderem den Grabstein zertrümmert und auch versucht haben, Räume auf dem Gelände anzuzünden, wie Ministerpräsident Naftali Bennett twitterte. Zur gleichen Zeit sollen israelische Soldaten laut Medienberichten palästinensische Terrorverdächtige im Westjordanland festgenommen haben.

Anschlag in Tel Aviv war bereits der vierte Anschlag in Israel innerhalb von gut zwei Wochen. Seit dem 22. März wurden dabei insgesamt 14 Menschen getötet. Einige der Angreifer hatten Verbindungen zur Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Im gleichen Zeitraum wurden bei Einsätzen israelischer Sicherheitskräfte mindestens elf Palästinenser getötet, darunter einige der Attentäter.

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