APA - Austria Presse Agentur

Papst ruft Jugend in Mosambik zu Einigkeit auf

Bei einem interreligiösen Treffen in Mosambiks Hauptstadt Maputo hat Papst Franziskus die Jugend des Landes aufgerufen, sich gemeinsam am Aufbau des Landes zu beteiligen. "Ihr seid nicht nur die Zukunft Mosambiks (...), ihr seid die Gegenwart", sagte der Papst laut Kathpress am Donnerstag im Sportpalast Maxaquene. Zuvor hatten Jugendliche über ihr Leben und die Situation im Land berichtet.

Junge Menschen sollten sich ihre Lebensfreude nicht durch Angst und Resignation rauben lassen, betonte der Papst. Geteilte Lebensfreude sei "das beste Gegenmittel, um diejenigen Lügen zu strafen, die Trennung, Spaltung oder Gegensätze schaffen wollen". Zugleich ermahnte Franziskus die Jugend, "mit den anderen, nie gegen die anderen" zu träumen. Das gehöre zur "neuen Seite der Geschichte" Mosambiks.

Ein Aufbau des Landes sei nur möglich, wenn die Menschen eins seien über "all ihre Unterschiede hinweg". Derzeit zeige sich, wie "die Welt dabei ist, sich durch Krieg zu zerstören", so Franziskus. Verantwortliche seien "unfähig, sich an einen Tisch zu setzen und miteinander zu sprechen", kritisierte er. Dialog sei nicht immer einfach, man müsse dabei "auf etwas verzichten und verhandeln", räumte der Papst ein. Wenn aber jeder an das Wohl aller denke, ließen sich Differenzen beilegen.

Nach Ansicht von Mosambiks Oppositionsführer Ossufo Momade wird der dreitägige Besuch von Papst Franziskus den Friedensprozess in dem südafrikanischen Land voranbringen. "Die Menschen brauchen Frieden. Wir befinden uns in einer Wahlperiode und die Anwesenheit des Heiligen Vaters wird zur Versöhnung beitragen", zitierte die Zeitung "O Pais" den Vorsitzenden der größten mosambikanischen Oppositionspartei Renamo am Donnerstag.

Auch weitere Politiker äußerten sich nach einem Treffen mit Papst Franziskus in der Hauptstadt Maputo am Donnerstagmorgen positiv. Mosambiks Ex-Präsident Joaquim Chissano nannte das Treffen ein "Wiedersehen als Zeichen der Beständigkeit und der guten Beziehungen" zwischen Mosambik und dem Vatikan. Der Oppositionspolitiker Daviz Simango betonte, er hoffe, dass Franziskus die Mosambikaner "an die Notwendigkeit erinnert, Gottes Gesetz zu folgen", um zu Frieden zu gelangen.

Mit eindringlichen Worten hatte Papst Franziskus die Politiker bei dem Treffen zu mehr Anstrengungen für den Frieden in ihrem Land aufgerufen. Frieden brauche Mut und erfordere "ein hartes Stück Arbeit", sagte der Papst.

Im Land wächst unterdessen die Hoffnung, dass ein im August unterzeichnetes Friedensabkommen den Konflikt zwischen den Parteien Frelimo und Renamo beendet. Beide hatten sich zwischen 1977 und 1992 in einem Bürgerkrieg bekämpft; in den vergangenen Jahren war es erneut zu Gewalt gekommen.