Peter Schöber bleibt nach Vorwürfen ORF III-Geschäftsführer

Peter Schöber behält nach Vorwürfen seinen Job
ORF III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber behält nach Vorwürfen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um verbale Entgleisungen, Mobbing, Interventionen und der Manipulation von Stundenaufzeichnungen seinen Job. Der ORF reagiert auf Schöbers "teilweise problematisches" Führungsverhalten aber mit einer Weiterentwicklung der Struktur. Das soll "direkte Durchgriffe" in Programmfragen unterbinden. Auch darf Schöber nicht mehr alleine Personalentscheidungen treffen.

Die Vorwürfe gegen Schöber sind seit September des Vorjahres öffentlich bekannt. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann beauftragte daraufhin die unabhängige und weisungsfreie Compliancestelle des ORF mit der Prüfung. Dutzende Mitarbeiter sagten aus, laut Medienberichten hatten sich viele über Schöbers Führungsstil beschwert. Im Anschluss wurde der Bericht auch von der Personalabteilung und externen Rechtsexperten geprüft, hieß es in einer Aussendung. Am Montag informierte Weißmann die ORF III-Belegschaft darüber, dass Schöber trotz - wie es in der Aussendung heißt - "teilweise problematischem" Führungsverhalten weiterhin als ORF-Co-Geschäftsführer agieren werde.

Kein direkter Durchgriff, keine alleinigen Personalentscheidungen

Jedoch werden mehrere Änderungen vorgenommen. So werden alle ORF III-Redaktionen - ähnlich wie bereits in der ORF III-Information der Fall - unter eine unabhängige und weisungsfreie redaktionelle Leitung gestellt. Dadurch soll es keine direkten Durchgriffe durch die ORF III-Geschäftsführung in Programmfragen geben können. Personalfragen darf Schöber nur noch im Konsens mit Co-Geschäftsführerin Kathrin Zierhut-Kunz treffen.

Zudem werde ORF III einen Mediationsprozess für die Mitarbeiter starten und Schulungen für die Belegschaft zu deren Rechten und Pflichten anbieten. Auch eine "Clearing-Stelle" soll eingerichtet werden, an die sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fall von problematischen Vorkommnissen wenden können. ORF-Chef Weißmann werde sich regelmäßig über den Fortgang der Prozesse berichten lassen. Er gehe davon aus, dass "es ab sofort zu keinerlei Führungsfehlverhalten mehr kommt", hieß es.

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