APA - Austria Presse Agentur

Pflege-Debatte: Landau für Lehre und staatliche Jobgarantie

Caritas-Präsident Michael Landau hat in der aktuellen Debatte über die Zukunft des Pflegesystems einen weiteren Vorstoß unternommen. Er schlägt die Einführung einer Lehre vor, die etwa mit dem Beruf des Pflegeassistenten abschließen könnte. Zudem fordert er die Regierung auf, eine staatliche Ausbildungs- und Jobgarantie zu schaffen, um die Attraktivität dieses Bereichs zu fördern.

Ein "Kraftpaket" für Pflegekräfte im häuslichen Bereich hat Landau geschnürt und wendet sich damit direkt an die Regierung. Froh ist der Caritas-Präsident schon allein darüber, dass sich die ÖVP/FPÖ-Koalition des Themas angenommen hat. Bei einer Diskussion über die Finanzierung könne es aber nicht bleiben, denn: "Wenn wir jetzt nichts tun, droht uns ein Pflegekräfte-Notstand. Und das kann zu einem Pflege-Notstand führen."

An die 2.000 zusätzliche Ausbildungsplätze würden derzeit pro Jahr benötigt, um mit der demografischen Entwicklung Schritt halten zu können. Wichtig ist Landau daher eine Ausbildungs- und Jobgarantie in diesem Bereich und zwar in ganz Österreich. Dies müsse zudem berufsbegleitend angeboten werden, was derzeit nicht möglich sei. Und auch die Liste von Mängelberufen des AMS gehöre um sämtliche Pflegeberufe erweitert.

Überhaupt müsse über jeden denkbaren Ausbildungsweg der Zugang zu Pflegeberufen geschaffen werden, so Landau. Etwa auch durch berufsbildende mittlere und höhere Schulen in ganz Österreich. Und auch so etwas wie eine "Pflegelehre" gehöre geschaffen, wie es sie bereits in der Schweiz gebe und dort zu den drei beliebtesten Ausbildungsrichtungen dieser Art zähle. Pilotprojekte schweben Landau für Wien und Niederösterreich vor.

Abgeschafft sehen will die Caritas auch die Kosten, die die Auszubildenden im Pflegebereich selbst tragen müssen, also Schulgeld oder andere finanzielle Hürden. Attraktiver gehören laut Landau hingegen die Gehälter für Kräfte in der häuslichen Pflege gestaltet. Dabei schwebt ihm eine Anpassung an den Akut- und Langzeitbereich vor. Und nicht zuletzt fordert er eine Digitalisierungsoffensive in diesem Bereich - wohlwissend, dass dieser weitgehend "analog" sei.