Pflegeheim insolvent: Burgenland schaltet Justiz ein

Landesrat Schneemann fordert lückenlose Aufklärung
Das Land Burgenland hat im Fall der Insolvenz des Pflegeheims "Rosengarten" in Bad Sauerbrunn (Bezirk Mattersburg) eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt eingebracht. "Die wirtschaftliche Gebarung wirft viele Fragen auf", begründete Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) den Schritt am Donnerstag in einer Aussendung. Er forderte lückenlose Aufklärung.

Die Betreibergesellschaft DGW habe Insolvenz angemeldet, obwohl noch im Vorjahr mit Gewinn bilanziert worden sei. Nicht zuletzt deshalb werfe alleine der Insolvenzantrag Fragen auf, meinte Schneemann. "Für mich ist es in keinster Weise nachvollziehbar, dass eine Einrichtung von heute auf morgen - ohne vorherige Anzeichen - Insolvenz beantragen muss, wenn das Land und auch die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Pensionsanteil und Pflegegeld die Kosten tragen." Immerhin decke das Land mit den Tagsätzen auch die Betriebskosten ab, betonte der Soziallandesrat.

Die 51 Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims sollen in andere burgenländische Einrichtungen verlegt werden. Außerdem laufen Gespräche mit Trägerorganisationen, die die Mitarbeiter übernehmen könnten. Schneemann sah das burgenländische Pflegemodell durch den Fall bestätigt. Dieser unterstreiche die Bedeutung der Gemeinnützigkeit. "Denn mit Pflege und Betreuung darf schlichtweg kein Gewinn gemacht werden", hielt er fest.

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