Power-Patti verwandelte METAStadt in Arena des Glücks

Punk-Ikone mit stimmungsvollem Tour-Ende
Patti has the Power, immer noch: Die 77-jährige US-Punk-Ikone Patti Smith verwandelte die volle Wiener METAStadt am Donnerstagabend in eine Arena des Glücks - mit etwas Wehmut am Beginn: "Lasst mir die Arena-Leute herzlich grüßen", appellierte sie an die Fans in Erinnerung an ihre großartigen Konzerte in der Arena. Doch bald hatte sie sich auch mit der Open-Air-Location in der METAStadt angefreundet, auch wenn da schon mal ein Zug während einer Moderation vorbeirauscht.

Patti Smith ist seit jeher eine Aufrührerin und Mutmacherin, und daran hat sich auch im Alter absolut nichts geändert - und musikalisch war und ist sie ebenfalls immer top. Beeindruckend, dass sie immer noch souverän und äußerst erfolgreich live unterwegs ist, wo doch ihr "jüngstes" Album "Banga" bereits vor zwölf Jahren erschienen ist. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass Patti Smith einige All-Zeit-Hits kreiert hat, etwa "Because The Night", das sie gemeinsam mit Bruce Springsteen geschrieben hat, und das am Donnerstag einmal mehr live perfekt funktioniert hat.

Zwischenzeitlich gab es einige nachdenkliche Momente, etwa mit "Ghost Dance", in dem sie sich für die Rechte der Native Americans stark macht, oder "Summertime Sadness" im Gedenken an ihren vor 30 Jahren verstorbenen Mann Fred "Sonic" Smith. Apropos 1994: In dem Jahr starb auch Kurt Cobain, dem Patti Smith in Wien eine großartige, fast viertelstündige Hommage zum Abschluss ihres regulären Sets lieferte.

Mit dabei auf der Bühne hat Patti Smith bereits seit längerem auch ihren Sohn Jackson an der Leadgitarre. Das führt bisweilen zu amüsanten Szenen: Während sich der Junior bei einem Solo gerade virtuos um die Gitarre zu wickeln beginnt, steht seine Mutter komplett entspannt und happy auf der Bühnenseite und winkt gemütlich ins Publikum.

Zugabe hatte Patti Smith in der METAStadt nur eine auf Lager - aber das war natürlich ihr "Signature Song": "People have the Power" - und Patti übertrug ihre Power auf die ausgelassenen Fans, die sie mit den Worten "Be strong, be happy, do a good work" beim Abschlusskonzert ihrer laufenden Tour verabschiedete.

(Von Werner Müllner/APA)

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